Weniger Vorurteile gegenüber Dyslexie und Dyskalkulie entdeckt

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Klaus Schmidt
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Farbige Gehirnillustration mit ausgeglichenen Vorurteilswaagen.

BerlinStudie enthüllt unerwartete Stärken bei Dyslexie und Dyskalkulie:

Eine kürzlich durchgeführte Studie der University of Plymouth untersuchte Menschen mit Dyslexie und Dyskalkulie und stellte überraschende Stärken fest. Die Forscher nutzten Daten aus dem Implicit Association Test (IAT), um Vorurteile in Bezug auf Behinderung, Rasse und Geschlecht zu analysieren. Die Studie zeigte, dass Personen mit Dyslexie und Dyskalkulie deutlich weniger versteckte Vorurteile haben als diejenigen ohne diese Lernherausforderungen. Diese Entdeckung legt nahe, dass diese Menschen über einzigartige Qualitäten verfügen könnten, die soziale Interaktionen positiv beeinflussen.

Studien zeigen, dass Menschen mit Lese- und Rechtschreibschwäche weniger unbewusste Vorurteile haben. Personen mit Rechenschwäche weisen sogar noch weniger Vorurteile auf als jene mit Lese- und Rechtschreibschwäche. Es könnte einen Zusammenhang zwischen Lernschwierigkeiten und einer geringeren Neigung zur Kategorisierung von Menschen geben.

Diese Erkenntnisse legen nahe, dass wir unsere Sichtweise auf Lernschwierigkeiten überdenken sollten. Dyslexie und Dyskalkulie werden oft als Hindernisse beim Lesen und Rechnen angesehen, könnten aber dazu beitragen, dass Betroffene sozial bewusster agieren, indem sie automatische Vorurteile verringern. Dies könnte zu inklusiveren sozialen Interaktionen und stereotypefreie Entscheidungen führen.

Die Studie geht über die bloße Veränderung unserer Sichtweise auf Lernschwierigkeiten hinaus. Sie fördert eine umfassendere Diskussion über die verschiedenen Denkweisen und die Vorteile dieser Unterschiede. Indem wir erkennen, dass neurodiverse Bedingungen Vorurteile abbauen können, könnten wir beginnen, einzigartige kognitive Fähigkeiten mehr zu schätzen. Dieses neue Verständnis kann zu Veränderungen in Schulen und am Arbeitsplatz führen, indem Umgebungen geschaffen werden, die unterschiedliche Denkweisen würdigen.

Diese Studie stützt einen Trend, sich auf die besonderen Fähigkeiten neurodiverser Gruppen zu konzentrieren. Diese Gruppen nehmen die Welt oft anders wahr und bieten Perspektiven, die nicht von gängigen sozialen Normen beeinflusst sind. Indem wir diese Unterschiede anerkennen, können wir Kreativität und Innovation durch eine Mischung verschiedener Denkstile fördern.

Diese Studie fordert uns auf, unsere Bewertung von Denkfähigkeiten neu zu überdenken. Menschen mit Legasthenie und Dyskalkulie haben einzigartige Perspektiven, was zeigt, dass unterschiedliche Denkweisen wertvoll sind. Sie erinnert uns daran, dass Fähigkeiten über typische schulische Kompetenzen hinausgehen und dass wir alle Arten von Talenten fördern sollten, um allen zugute zu kommen.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1177/27546330241288164

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Liam Cross, Gray Atherton, Roderick I Nicolson. People with dyslexia or dyscalculia are less biased: Results of a preregistered study from over 450,000 people on the implicit association test. Neurodiversity, 2024; 2 DOI: 10.1177/27546330241288164
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