Libanesischer Autor Elias Khoury im Alter von 76 Jahren gestorben
BerlinElias Khoury: Libanesischer Schriftsteller und Verfechter der palästinensischen Rechte verstorben
Der bekannte libanesische Autor Elias Khoury ist im Alter von 76 Jahren verstorben. Geboren am 12. Juli 1948 in Beirut, spiegelte sein Leben die politischen Herausforderungen des Nahen Ostens wider. Khoury war für seine deutlichen politischen Ansichten bekannt, insbesondere für seine Unterstützung der Rechte der Palästinenser und seine scharfe Kritik an Israels Siedlungspolitik in den palästinensischen Gebieten, die er als "brutal" bezeichnete.
Khoury studierte an der Libanesischen Universität und später an der Universität Paris, wo er einen Doktortitel in Sozialgeschichte erwarb. Sein akademisches Wissen prägte stark sein schriftstellerisches Werk. Häufig thematisierte er die Vertreibung der Palästinenser im Jahr 1948 und bezeichnete sie als „nakba“ oder „Katastrophe“, was ein zentrales Motiv in seinen Büchern war.
Khourys politisches Engagement beschränkte sich nicht nur auf sein Schreiben. Er nahm am libanesischen Bürgerkrieg (1975-90) teil und unterstützte die arabischen Aufstände, die 2011 begannen. In seinen Kommentaren dazu betonte er, dass das eigentliche Problem nicht war, warum die Aufstände begannen, sondern wie Angst die arabischen Nationen fünfzig Jahre lang zum Schweigen brachte.
Khourys Einfluss reichte über die Literatur hinaus:
- Von 1992 bis 2009 war er Leiter des Kulturressorts der führenden libanesischen Zeitung An-Nahar.
- Bis zu seinem Tod war er Chefredakteur der Zeitschrift Palestine Studies.
- Als Dozent unterrichtete er an renommierten Universitäten wie der New York University, Columbia, Princeton, Houston und der University of London.
Sein literarisches Schaffen begann mit seinem ersten Roman im Jahr 1975, aber erst sein Buch "Little Mountain" aus dem Jahr 1977 brachte ihm große Aufmerksamkeit. In diesem Roman beleuchtet er die harten Realitäten des Libanesischen Bürgerkriegs. Im Jahr 2000 veröffentlichte er "Bab al-Shams" oder "Tor der Sonne," in dem das Leben palästinensischer Flüchtlinge im Libanon thematisiert wird. Das Buch wurde später verfilmt.
Khourys Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt, darunter auch ins Hebräische. Dies beweist, dass seine Geschichten und Ideen weltweit relevant sind und dass er in der Lage ist, Leser auch in Konfliktzeiten über gemeinsame menschliche Erfahrungen anzusprechen.
Khourys Tod ist ein großer Verlust für die libanesische Literatur und politische Gedankenwelt. Seine Werke befassten sich mit zentralen gesellschaftlichen Problemen und forderten die Leser auf, sich den schwierigen Wahrheiten über Vertreibung, Krieg und Ungerechtigkeit zu stellen. Sein Einfluss wird weiterhin neue Schriftsteller und Aktivisten inspirieren, die sich diesen Themen widmen.
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