Regelmäßige Aspirin-Einnahme senkt Darmkrebsrisiko bei Risikogruppen deutlich, Studie zeigt Potenzial für Prävention
BerlinEine aktuelle Studie der Forscher von Mass General Brigham zeigt, dass die regelmäßige Einnahme von Aspirin das Risiko für Darmkrebs senken kann, insbesondere bei Personen mit hohen lebensstilbedingten Risiken. Veröffentlicht in JAMA Oncology, könnten die Ergebnisse der Studie zur Entwicklung besserer personalisierte Präventionsstrategien gegen Darmkrebs beitragen.
Eine Studie hat gezeigt, dass Aspirin für Menschen mit ungesunden Lebensgewohnheiten vorteilhaft ist. Forscher analysierten Gesundheitsdaten von 107.655 Personen und stellten fest, dass die regelmäßige Einnahme von Aspirin – entweder zwei oder mehr Standardtabletten (325 mg) pro Woche oder eine tägliche Niedrigdosis (81 mg) – das Risiko für Darmkrebs erheblich senkte. Die Teilnehmer wurden im Durchschnitt ab einem Alter von etwa 49,4 Jahren beobachtet. Bei denjenigen, die regelmäßig Aspirin nahmen, lag die 10-Jahres-Rate für Darmkrebs bei 1,98%, während sie bei denen, die kein Aspirin nahmen, bei 2,95% lag.
Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse:
- Regelmäßige Aspirineinnahme wurde mit einer stärkeren Reduktion von Darmkrebs bei Menschen mit ungesunder Lebensweise in Verbindung gebracht.
- Die Studie umfasste die Analyse von Daten von 107.655 Teilnehmern.
- Regelmäßige Aspirin-Anwender hatten eine 1,98% 10-Jahres-Kumulationsrate für Darmkrebs.
- Der Nutzen war am stärksten bei Teilnehmern mit den niedrigsten Werten für eine gesunde Lebensweise ausgeprägt.
Menschen mit ungesunden Lebensgewohnheiten erfuhren den größten Rückgang des Risikos für Darmkrebs durch die Einnahme von Aspirin. Ihr Risiko sank von 3,4 % ohne Aspirin auf 2,12 % mit Aspirin. Im Gegensatz dazu lag das Risiko bei Personen mit gesunden Lebensgewohnheiten bei 1,5 % mit Aspirin und 1,6 % ohne.
Die Ergebnisse legen nahe, dass Gesundheitsdienstleister Patienten mit ungesunder Lebensweise Aspirin empfehlen sollten. Die Studie ergab, dass die tägliche Einnahme von Niedrigdosis-Aspirin (81 mg) am effektivsten ist. Obwohl Nebenwirkungen wie Magenblutungen nicht untersucht wurden, wird argumentiert, dass gezielter Aspirineinsatz zur Krebsvorbeugung beitragen kann.
Aspirin reduziert die Konzentration bestimmter Proteine, die Entzündungen und Krebs verursachen können. Es blockiert zudem Signale, die Zellen zu schnellem Wachstum anregen, beeinflusst die Immunantwort auf Krebs und hindert die Bildung von Blutgefäßen, die Tumorzellen versorgen.
Die Förderung der Aspirin-Einnahme bei Hochrisikopatienten könnte ein bedeutender öffentlicher Gesundheitsplan sein. Dickdarmkrebs ist die zweithäufigste Ursache für Krebstodesfälle in den USA. Eine geringfügige Reduktion des Risikos könnte große Auswirkungen haben.
Es ist wichtig, die Vorteile und Nebenwirkungen zu vergleichen. Zukünftige Studien sollten darauf abzielen, diese Faktoren auszugleichen. Diese Forschung ist im Gange, aber es bedarf weiterer Anstrengungen, um die besten personalisierten Präventionspläne zu entwickeln.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1001/jamaoncol.2024.2503und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Daniel R. Sikavi, Kai Wang, Wenjie Ma, David A. Drew, Shuji Ogino, Edward L. Giovannucci, Yin Cao, Mingyang Song, Long H. Nguyen, Andrew T. Chan. Aspirin Use and Incidence of Colorectal Cancer According to Lifestyle Risk. JAMA Oncology, 2024; DOI: 10.1001/jamaoncol.2024.2503Diesen Artikel teilen