Pezeshkian besiegt Hardliner Jalili: Iran wählt Reform statt Härte
BerlinUnterstützer von Pezeshkian feierten frühzeitig auf den Straßen Teherans und anderer Städte. Mit fortschreitender Auszählung der Stimmen wuchs sein Vorsprung gegenüber dem Hardliner Jalili. Pezeshkian, ein Herzchirurg und erfahrener Parlamentsabgeordneter, hat gewonnen. Dieser Sieg markiert einen bedeutenden Moment für den Iran.
Wichtige Punkte:
- Die Wahlbeteiligung war die niedrigste seit der Islamischen Revolution 1979.
- Iran steht im Fokus wegen der Spannungen im Israel-Hamas-Konflikt in Gaza.
- Das fortgeschrittene Atomprogramm des Iran bereitet Sorgen.
- Die bevorstehenden US-Wahlen im November sorgen für zusätzliche Unsicherheit.
Die Wahl fand am 28. Juni statt. Laut iranischen Behörden zeigt die hohe Wahlbeteiligung Unterstützung für die Regierung. Die schiitische Regierung des Landes steht vor Herausforderungen wie Sanktionen, Protesten und strikten Maßnahmen. Führende Persönlichkeiten, darunter der Oberste Führer Ayatollah Ali Khamenei, hatten eine noch höhere Beteiligung erwartet.
Staatliches Fernsehen zeigte kleine Schlangen an den Wahllokalen, doch online Videos zeigten leere Wahllokale. Eine Untersuchung zahlreicher Orte in Teheran ergab, dass dort nur wenige Menschen anzutreffen waren. Auf den Straßen herrschte eine starke Sicherheitspräsenz.
Regionale Spannungen nehmen zu
Die Spannungen in der Region haben zugenommen. Im April griff der Iran Israel direkt wegen des Gaza-Konflikts an. Der Iran liefert Waffen an Milizengruppen wie die Hisbollah und die Huthis, die ihre Angriffe verstärkt haben. Zudem arbeitet der Iran daran, Uran auf nahezu waffentaugliches Niveau anzureichern und verfügt über genügend Material, um mehrere Atomwaffen herzustellen, falls er sich dazu entschließt.
Khamenei trifft die endgültigen Entscheidungen im Land. Der neue Präsident kann jedoch die Außenpolitik Irans beeinflussen. Diese könnte entweder feindselig oder kooperativ gegenüber dem Westen sein.
Die Wahlkampagne thematisierte häufig, was passiert, wenn Donald Trump die US-Wahl gewinnt. Trump zog die USA 2018 aus dem Atomabkommen mit Iran zurück. Seither hat Iran indirekte Gespräche mit Präsident Joe Biden geführt. Dennoch gibt es bisher keine klaren Fortschritte bei der Begrenzung der iranischen Nuklearaktivitäten im Austausch gegen die Aufhebung wirtschaftlicher Sanktionen.
Die Stichwahl zeigte starke öffentliche Emotionen. Die Regierung hat mit zahlreichen Problemen zu kämpfen, sowohl im Inland als auch international. Besonders besorgniserregend ist die anhaltende Entwicklung des iranischen Nuklearprogramms. Militärische Aktivitäten in der Region erschweren die Situation zusätzlich.
Anhänger von Pezeshkian fordern Veränderungen, doch im Nahen Osten herrschen weiterhin Spannungen und Unsicherheit in Bezug auf die USA. Der Iran ist in der Region durch zahlreiche Milizengruppen präsent. Die Entscheidungen des neuen Präsidenten werden die Zukunft des Iran maßgeblich beeinflussen.
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