Putin plant Mongolei-Besuch trotz Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs

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Durch Hans Meier
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Mongolei Russland Flaggen mit ICC Gerichtsgebäude Silhouette im Hintergrund

BerlinDer russische Präsident Wladimir Putin plant nächste Woche einen Besuch in der Mongolei, obwohl der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) einen Haftbefehl gegen ihn erlassen hat. Dies wird Putins erster Besuch in einem Land sein, das dem IStGH angehört, seit der Haftbefehl im März 2023 ausgestellt wurde. Der IStGH wirft Putin vor, direkt verantwortlich für die Verschleppung von Kindern aus der Ukraine und deren illegale Verbringung nach Russland zu sein.

Das Römische Statut ist der Vertrag, der den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) ins Leben gerufen hat. Mitgliedsstaaten sind verpflichtet, Personen mit Haftbefehlen des IStGH festzunehmen. Da es jedoch keine Möglichkeit zur Durchsetzung gibt, halten sich die Länder oft nicht daran. So wurde der sudanesische Präsident Omar al-Bashir beispielsweise nicht festgenommen, als er 2015 Südafrika besuchte, obwohl Südafrika ebenfalls Mitglied des IStGH ist.

Wichtige Informationen zum Besuch:

  • Putin wird an Feierlichkeiten zum 85. Jahrestag des sowjetisch-mongolischen Sieges über japanische Truppen am Khalkhin-Gol teilnehmen.
  • Der Kreml hat zuvor erklärt, dass er die Zuständigkeit des IStGH nicht anerkennt.
  • Der IStGH hat Putin wegen Kriegsverbrechen im Zusammenhang mit der unrechtmäßigen Deportation von Kindern aus der Ukraine angeklagt.

Die Entscheidung der Mongolei, Putin zu empfangen, wirft wichtige Fragen zu ihrer Sicht auf das Völkerrecht und ihre Beziehung zu Russland auf. Die Mongolei kann auf eine lange Geschichte und eine strategische Partnerschaft mit Russland zurückblicken, die in Sowjetzeiten begann. Das Ereignis am Fluss Khalkhin Gol erinnert an eine Schlacht, die die sowjetisch-mongolischen Beziehungen gegen die japanischen Streitkräfte stärkte.

Die Reaktionen der ICC und Politische Zwänge: Mongolisches Dilemma

Der IStGH fordert Rechenschaft, aber politische Faktoren haben oft mehr Gewicht. Die Mongolei ist wirtschaftlich und sicherheitspolitisch auf Russland angewiesen, steht aber auch in enger Beziehung zu westlichen Ländern. Bisher hat die Mongolei ein sensibles Gleichgewicht gehalten, doch Putins Besuch stellt dies auf die Probe. Wenn die Mongolei Putin empfängt, ohne ihn festzunehmen, könnte dies als Ignorieren des IStGH angesehen werden, was Menschenrechtsorganisationen und westliche Regierungen kritisieren könnten.

Diese Situation verdeutlicht die Schwächen des IStGH bei der Erfüllung seiner Aufgaben. Auch wenn der Gerichtshof Haftbefehle ausstellen kann, fehlt ihm die Möglichkeit, diese durchzusetzen, was die Befehle größtenteils symbolisch macht. Mitgliedsstaaten sind oft nicht bereit, bedeutende Persönlichkeiten wie Putin oder al-Bashir festzunehmen, was die komplizierten politischen Hintergründe zeigt.

Dieser Besuch könnte zeigen, dass Menschen, die vom IStGH gesucht werden, internationalen rechtlichen Konsequenzen entgehen können, wenn sie mächtige politische Verbindungen haben. Dies schwächt die Glaubwürdigkeit des IStGH und seine Fähigkeit, globale Gerechtigkeit und Rechenschaftspflicht durchzusetzen.

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