Unabhängigkeitsführer Tein nach Frankreich verlegt und wartet auf Prozess
BerlinAm 13. Mai kam es in Neukaledonien nach Versuchen, die Wahllisten zu verändern, zu Gewaltausbrüchen. Die französische Regierung unter Präsident Emmanuel Macron versuchte, die französische Verfassung zu ändern. Dies führte zu Kämpfen, Plünderungen und Bränden. Frankreich rief am 15. Mai den Notstand aus.
Hier sind die wichtigsten Punkte:
- Hunderte von Soldaten wurden entsandt, um Ordnung wiederherzustellen.
- Die Gewalt führte zu neun Todesfällen.
- Geschäfte, Unternehmen und Häuser wurden zerstört.
- Französische Behörden nahmen elf kanakische Aktivisten fest.
- Ihnen werden unter anderem Beihilfe zum versuchten Mord und bandenmäßiger Diebstahl vorgeworfen.
Aktivisten vor Gericht: Unabhängigkeitsführer von Neukaledonien in Frankreich in Untersuchungshaft
Die Aktivisten trafen am Samstag auf einen Untersuchungrichter. Als die Gewalt begann, wurden sie unter Hausarrest gestellt. Frankreich brachte den Unabhängigkeitsführer Neukaledoniens, Tein, sowie sechs weitere Personen für die Untersuchungshaft auf das französische Festland. Der Staatsanwalt nannte die Namen der übrigen sechs Aktivisten nicht, aber Berichte deuten darauf hin, dass Brenda Wanabo und Frédérique Muliava unter ihnen sind.
Die Kanak-Bevölkerung kämpft seit Langem für ihre Unabhängigkeit von Frankreich. Im Jahr 1853 übernahm Frankreich die Kontrolle über Neukaledonien. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es zu einem französischen Überseeterritorium und 1957 erhielten alle Kanaken die französische Staatsbürgerschaft.
Teins Feldaktionskoordinationsgruppe hat in den letzten Monaten friedliche Proteste durchgeführt. Diese richteten sich gegen die von Paris unterstützte Wahlreform. Die Kanaken befürchten, dass sie durch die Reform an den Rand gedrängt werden. Teins Gruppe organisierte diese friedlichen Demonstrationen gegen die französischen Behörden und versammelte dabei über 100.000 Menschen in ganz Neukaledonien.
Großer Häuptling Hippolyte Sinewami-Htamumu vom Nationalrat der Häuptlinge wies zurück, dass seine Gruppe Gewalt befürworte. Er betonte seine Unterstützung für die Unabhängigkeitsaktivisten. Letzten Monat behauptete der französische Innenminister Gérald Darmanin, dass Teins Partei Plünderungen und Gewalt anstifte.
Macron traf sich mit führenden Vertretern, die eine Unabhängigkeit Neukaledoniens anstreben. Tein rief die Demonstranten dazu auf, aktiv zu bleiben und weiter Widerstand zu leisten. Das Hauptziel besteht darin, dass Neukaledonien vollständig unabhängig wird.
Während der Vorbereitungen für schnelle Parlamentswahlen hat Frankreichs Präsident Macron die Änderungen der Wahlregeln gestoppt. Ein Richter wird den Prozess gegen Tein und die anderen Aktivisten führen, die derzeit im Gefängnis sitzen. Die Anklagen sind schwerwiegend und im Falle einer Verurteilung drohen harte Strafen.
Die Lage in Neukaledonien bleibt angespannt. Das Kanak-Volk strebt nach Unabhängigkeit trotz der anhaltenden Gewalt. Die neuen Wahlregeln aus Paris verschärfen das Problem erheblich. Die französische Regierung hat dafür noch keine Lösung gefunden. Tausende Menschen sind auf die Straße gegangen, um für die Rechte der Kanak und gegen ungerechte Behandlung zu protestieren.
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