Powell signalisiert: Jobmarkt kühlt ab, Zinssenkung möglich

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Hans Meier
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Grafik zeigt sinkende Zinssätze und einen sich verlangsamenden Arbeitsmarkt

BerlinDie Inflationsrate in den USA ist deutlich von ihrem Höchststand gesunken. Von 9,1 % Mitte 2022 fiel sie kürzlich auf 3,3 %. Dieser signifikante Rückgang beweist, dass der Plan der Federal Reserve, die Zinsen zu erhöhen, erfolgreich war. Die Zentralbank erhöhte den Leitzins 2022 und 2023 insgesamt 11 Mal, um die steigenden Preise nach der Pandemie-Rezession zu kontrollieren.

Die US-Wirtschaft und der Arbeitsmarkt wuchsen weiter, obwohl viele Experten eine Rezession erwartet hatten. Sie gingen davon aus, dass höhere Kreditkosten zu Arbeitsplatzverlusten und einer schwächeren Wirtschaft führen würden. Dennoch hat sich das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr verlangsamt. Zwischen April und Juni lag die durchschnittliche Anzahl neuer Jobs pro Monat bei 177.000. Dies ist die niedrigste Einstellungsrate seit Januar 2021.

Wichtige Punkte:

  • Die Inflation sank von 9,1% auf 3,3%.
  • Die Fed erhöhte die Zinssätze 11 Mal, um die Inflation zu bremsen.
  • Das Arbeitsplatzwachstum verlangsamte sich, blieb jedoch positiv.
  • Von April bis Juni 2023 betrug das durchschnittliche Arbeitsplatzwachstum 177.000 pro Monat.

Fed-Chef Jerome Powell sprach vor dem Repräsentantenhaus über jüngste Veränderungen. Er erwähnte, dass die Fed die Zinssätze möglicherweise senken könnte, noch bevor die Inflation die Zielmarke von 2% erreicht. Viele Ökonomen gehen davon aus, dass der erste Zinsschnitt im September stattfinden wird. Powell nannte jedoch kein konkretes Datum für potenzielle Zinssenkungen.

Powell erklärte, dass die Fed sich lange Zeit hauptsächlich auf die Bekämpfung der Inflation konzentriert hat. Mittlerweile berücksichtigen sie auch das Wirtschaftswachstum und die Stabilität. Dies deutet darauf hin, dass sie die Zinssätze senken könnten, falls das Beschäftigungswachstum weiterhin abnimmt.

Powell sprach über Bankenregeln als Antwort auf Fragen einiger republikanischer Abgeordneter. Der „Basel III Endspiel“-Plan könnte Banken dazu zwingen, mehr Kapital vorzuhalten. Diese Regel wurde nach der Finanzkrise 2007-2008 erstellt. Banken befürchten, dass strengere Vorschriften es ihnen erschweren könnten, Kredite zu vergeben, was Verbraucher und Unternehmen schädigen könnte. Powell erklärte, dass die Fed, die FDIC und das OCC kurz vor einer Einigung über eine neue Version dieses Plans stehen. Die Öffentlichkeit wird die Möglichkeit haben, Feedback zu geben, bevor endgültige Entscheidungen getroffen werden.

Powells Äußerungen und Maßnahmen zeigen eine Bereitschaft, die Zinssätze zu senken, um die Wirtschaft bei Bedarf zu unterstützen. Die Verlangsamung des Arbeitsmarktes und die Flexibilität der Fed verdeutlichen, dass sie Schritte unternehmen, um wirtschaftliche Probleme zu vermeiden. Indem sie nicht strikt dem 2%-Inflationsziel folgt, zeigt die Fed ihre Anpassungsfähigkeit an Veränderungen. Diese Flexibilität ist in einer sich verändernden Wirtschaft von großer Bedeutung.

Einige befürchten, dass dieser Plan zu einer frühzeitigen Senkung der Zinssätze führen könnte, was wiederum die Inflation anheizen würde. Doch die sorgfältige Überwachung der Wirtschaft durch die Fed sollte dies verhindern. Auch Anpassungen der Bankenregeln sind bedeutsam. Sie sollen das Finanzsystem stabil halten, ohne es den Banken zu erschweren, Kredite zu vergeben.

Powells Äußerungen zeigen eine durchdachte Strategie. Die Fed ist bereit, den Schwerpunkt von der Bekämpfung der Inflation auf das Wirtschaftswachstum zu verlagern. Es wird entscheidend sein, die wirtschaftlichen Veränderungen und die Reaktionen der Fed in den kommenden Monaten genau zu beobachten. Derzeit ist es vernünftig, vorsichtig optimistisch zu bleiben, während die Fed diese Herausforderungen angeht.

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