Alten Beton neu gedacht: neue Bausteine unter CO₂-Aufnahme hergestellt

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Durch Ernst Müller
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Backsteine, die aus Betontrümmern entstehen und grüne Energie abgeben.

BerlinForscher der Universität Tokio haben eine Methode entwickelt, um alten Beton aus abgerissenen Gebäuden in neue Bausteine zu verwandeln und gleichzeitig Kohlendioxid (CO₂) aus der Luft zu binden. Diese Vorgehensweise nutzt nicht nur alte Materialien wieder, sondern vermindert auch CO₂, was im Vergleich zu herkömmlichem Beton, der viele Treibhausgase freisetzt, eine umweltfreundlichere Option darstellt.

Der Prozess beginnt damit, dass alter Beton zu feinem Pulver gemahlen wird. Dieses Pulver reagiert dann mit CO₂ aus der Luft und bildet Calciumcarbonat. Anschließend wird eine Calciumhydrogencarbonat-Lösung verwendet und unter Druck schichtweise in eine Form gepresst, um neue Baublöcke zu erzeugen. Diese Blöcke sind stabil genug, um für den Bau von Häusern und Gehwegen verwendet zu werden. Diese Methode hat einige bemerkenswerte Aspekte.

  • Verwendet altes Betonmaterial und mindert somit den Bedarf an neuen Rohstoffen.
  • Fängt CO₂ ein und trägt aktiv zum Klimaschutz bei.
  • Erzeugt widerstandsfähige Baumaterialien durch einen energiearmen Prozess.
  • Fördert eine Kreislaufwirtschaft, indem es die wiederholte Wiederverwertung von Beton ermöglicht.

Die Herstellung von Portlandzement, der für Beton unerlässlich ist, führt zu hohen CO₂-Emissionen und verbraucht Kalksteinreserven. Forscher haben jetzt eine neue Methode entwickelt, bei der Abbruchbeton als Ressource genutzt wird. Mit dieser Methode konnten sie größere Blöcke herstellen, die nun groß genug sind, um in tatsächlichen Bauprojekten eingesetzt zu werden.

Diese Methode ist für ihre Energieeinsparungen bekannt. Sie beschleunigt den Vorgang der Karbonatisierung, der normalerweise viele Jahre dauert. Durch diese schnellere Karbonatisierung werden die neuen Betonblöcke stärker und langlebiger.

Diese Forschung wirkt sich nicht nur auf Baumaterialien aus, sondern zeigt auch einen Trend zu umweltfreundlicheren Bauweisen. Besonders in Ländern wie Japan, wo weniger neue Gebäude benötigt werden, hilft das neue Material, Abfälle zu reduzieren und umweltfreundliche Ziele zu erreichen. Bis 2030 planen die Forscher, ein zweigeschossiges Haus mit diesem Material zu errichten, um dessen Effektivität zu demonstrieren.

Das Calciumcarbonat-Kreislaufsystem für den Bau (C4S) will die Bauindustrie revolutionieren. Es ist Teil eines größeren Bemühens, eine Kreislaufwirtschaft zu schaffen. Durch die Wiederverwendung von altem Beton können wir den Bedarf an neuen Materialien verringern und die Umweltauswirkungen des Bauwesens minimieren. Die nächsten Schritte sind die Steigerung der Produktion, die Verbesserung der Effizienz und die Erschließung kommerzieller Anwendungen.

Ein Forscherteam der Universität Tokio hat eine Entdeckung gemacht, die zur Nachhaltigkeit beitragen könnte. Diese neue Methode kann Abfall und Emissionen reduzieren und so Baupraktiken umweltfreundlicher gestalten.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.3151/jact.22.406

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Ippei Maruyama, Ngoc Kien Bui, Amr Meawad, Ryo Kurihara, Yuji Mitani, Hikotsugu Hyodo, Manabu Kanematsu, Takafumi Noguchi. Cold-sintered Carbonated Concrete Waste Fines: A Calcium Carbonate Concrete Block. Journal of Advanced Concrete Technology, 2024; 22 (7): 406 DOI: 10.3151/jact.22.406
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