Neue Forschung: Meteoriteinschlag, nicht Vulkane, verursachte das Dino-Aussterben, urteilen Wissenschaftler.
BerlinNeues Verständnis des Dinosaurier-Aussterbens
Wissenschaftler haben lange darüber diskutiert, warum die Dinosaurier ausgestorben sind, wobei sie hauptsächlich zwei Theorien in Betracht zogen: große Vulkanausbrüche oder ein Meteoriteneinschlag. Aktuelle Forschungen von Experten der Universität Utrecht und der Universität Manchester bringen neue Erkenntnisse zu diesem Thema. Durch die Untersuchung von prähistorischen Pflanzenfossilien analysierten sie die globalen Temperaturen zur Zeit des Verschwindens der Dinosaurier. Ihre Ergebnisse zeigen, dass der Meteoriteneinschlag die Hauptursache für das Aussterben war, während die vulkanische Aktivität in Indien wenig Einfluss hatte und viel früher stattfand als bisher angenommen.
Wichtige Erkenntnisse der Studie umfassen:
- Vulkanausbrüche ereigneten sich etwa 30.000 Jahre vor dem Einschlag des Meteoriten.
- Diese vulkanische Aktivität führte zu einem vorübergehenden Rückgang der globalen Temperaturen um 5° Celsius.
- Die Temperaturen der Erde stabilisierten sich 20.000 Jahre vor dem Meteoriteneinschlag.
- Der Meteorit löste eine Reihe katastrophaler Ereignisse aus, die zum Massensterben führten.
Wissenschaftler nutzten Moleküle aus Bakterien, die in antikem Torf gefunden wurden, um frühere Temperaturveränderungen zu untersuchen. Mit dieser Methode konnten sie einen Temperaturverlauf erstellen, der Umweltbedingungen vor einem Massenaussterbeereignis aufzeigte. Sie entdeckten, dass Schwefelemissionen von Vulkanen die Erde zuerst abkühlten, aber das ausgestoßene Kohlendioxid schließlich die Temperatur wieder auf das Niveau vor den Ausbrüchen brachte. Die Studie ergab, dass diese temperaturbedingten Veränderungen durch vulkanische Aktivitäten nur von kurzer Dauer waren und allein nicht das Massenaussterben verursachten.
Chicxulub-Meteorit: Katastrophale Auswirkungen auf die Dinosaurier
Der Chicxulub-Meteorit hatte sofortige und schwerwiegende Folgen. Er verursachte wahrscheinlich Brände, riesige Tsunamis und bedeutende Klimaveränderungen. Diese extremen Bedingungen führten zu einer langen Phase mit wenig Sonnenlicht, wodurch Pflanzen keine Nahrung mehr durch Photosynthese herstellen konnten. Der Zusammenbruch der Pflanzenwelt führte schließlich zum Kollaps der Ökosysteme, die die Dinosaurier unterstützten.
Diese Studie beleuchtet die Ursachen für das Aussterben der Dinosaurier und zeigt, wie Ereignisse aus dem All die Erde erheblich beeinflussen können. Indem Wissenschaftler diese vergangenen Ereignisse erforschen, können sie potenzielle Gefahren besser einschätzen und ihr Verständnis für das Klima und die Lebensgeschichte der Erde vertiefen. Während sie weiterhin die Beweislage untersuchen, gewinnen Forscher immer mehr Einblicke in die komplexe Umwelt unseres Planeten.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1126/sciadv.ado5478und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Lauren K. O’Connor, Rhodri M. Jerrett, Gregory D. Price, Tyler R. Lyson, Sabine K. Lengger, Francien Peterse, Bart E. van Dongen. Terrestrial evidence for volcanogenic sulfate-driven cooling event ~30 kyr before the Cretaceous–Paleogene mass extinction. Science Advances, 2024; 10 (51) DOI: 10.1126/sciadv.ado5478Diesen Artikel teilen