Neue Studie: Wie guanylatbindende Proteine unser Immunsystem gegen bakterielle Bedrohungen schützen

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Johannes Müller
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GBP1 umkreist Bakterien, was einen Immunabwehrmechanismus veranschaulicht.

BerlinEine Studie der Technischen Universität Delft hat neue Erkenntnisse darüber geliefert, wie unser Immunsystem bakterielle Infektionen bekämpft. Die Forschung hebt die Bedeutung von Guanylat-bindenden Proteinen (GBPs) hervor, insbesondere des Proteins GBP1, in der natürlichen Immunabwehr des Körpers. Diese Proteine spielen eine entscheidende Rolle beim Schutz vor Infektionskrankheiten wie:

  • Ruhr
  • Typhus, verursacht durch Salmonellen
  • Tuberkulose
  • Chlamydien-Infektion
  • Toxoplasmose

Ein Forschungsteam hat Erkenntnisse in Nature Structural & Molecular Biology veröffentlicht, die erklären, wie GBP1-Proteine Bakterien mit einer Proteinschicht überziehen. Dieser Prozess stört die Bakterienmembran, was es den Immunzellen ermöglicht, die Bakterien anzugreifen und zu beseitigen. Die Studie beleuchtet einen Mechanismus, durch den das Immunsystem gezielt bakterielle Bedrohungen ausschalten kann.

Ein kryogenes Elektronenmikroskop spielte eine entscheidende Rolle dabei, zu verstehen, wie GBP1 mit bakteriellen Membranen interagiert. Dieses Gerät lieferte gestochen scharfe Einblicke in die Aktivitäten des Proteins auf nanoskopischer Ebene. Durch die Erstellung von 3D-Bildern konnten die Forscher beobachten, wie der Proteinschutz sich formt und funktioniert.

Die Erforschung von GBP1 ist nicht nur für die Wissenschaft von Bedeutung, sondern könnte auch zur Entwicklung neuer medizinischer Behandlungen führen. Diese Forschung könnte dabei helfen, Medikamente zu entwickeln, die gezielt bestimmte Immunreaktionen verstärken oder abschwächen. Für Menschen mit geschwächtem Immunsystem, wie etwa Krebspatienten unter Chemotherapie oder Personen mit Autoimmunerkrankungen, könnten solche zielgerichteten Medikamente dabei helfen, sie vor bakteriellen Infektionen zu schützen.

Neue Ansätze in der Medizin: Die Studie zeigt, dass wir präzisere Behandlungsformen entwickeln können. Durch das gezielte An- oder Ausschalten von Proteinen, die zum Immunsystem gehören, könnten Therapien effektiver sein und weniger Nebenwirkungen haben.

Die Erforschung von GBP1 könnte nicht nur bei der Behandlung von Infektionen helfen, sondern auch bei der Entwicklung von Impfstoffen und der Anpassung des Immunsystems von Bedeutung sein. So könnte beispielsweise die Steigerung der Konzentration von GBP1 oder ähnlichen Proteinen in bestimmten Fällen verhindern, dass Bakterien von Anfang an Infektionen verursachen.

Unser Körper nutzt komplexe Mechanismen, um gesund zu bleiben und Krankheiten vorzubeugen. Diese Erkenntnisse verdeutlichen, wie fortschrittlich unsere biologischen Systeme sind und dass die Wissenschaft ständig neue Entdeckungen darüber macht.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1038/s41594-024-01400-9

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Tanja Kuhm, Clémence Taisne, Cecilia de Agrela Pinto, Luca Gross, Evdokia A. Giannopoulou, Stefan T. Huber, Els Pardon, Jan Steyaert, Sander J. Tans, Arjen J. Jakobi. Structural basis of antimicrobial membrane coat assembly by human GBP1. Nature Structural & Molecular Biology, 2024; DOI: 10.1038/s41594-024-01400-9
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