Neue Studie: Einzigartige Psilocybe-Pilzarten in Südafrika entdeckt

Lesezeit: 3 Minuten
Durch Ernst Müller
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Zwei Psilocybe-Pilze auf dem Waldboden.

BerlinZwei neue psychoaktive Pilzarten aus der Familie der Psilocybe wurden in Südafrika entdeckt. Damit gibt es jetzt insgesamt sechs bekannte Psilocybe-Arten, die in Afrika heimisch sind. Obwohl Psilocybe-Pilze weltweit untersucht werden und etwa 140 Arten bekannt sind, zeigen diese neuen Entdeckungen, dass es noch vieles über afrikanische Pilze zu erforschen gibt.

Die neu entdeckten Arten sind Psilocybe ingeli und Psilocybe maluti. Hier sind einige wichtige Informationen zu diesen Entdeckungen:

  • Psilocybe ingeli: 2023 in den Weideflächen von KwaZulu-Natal von Talan Moult, einem autodidaktischen Bürger-Mykologen, gefunden.
  • Psilocybe maluti: 2021 auf einem kleinen Bauernhof im Freistaat von Daniella Mulder entdeckt. Die Fotos wurden zur Bestimmung an Andrew Killian, einen führenden Bürger-Mykologen in Südafrika, gesendet.

Breyten van der Merwe von der Universität Stellenbosch (SU) führte die DNA-Analyse beider Arten durch. Van der Merwe, Hauptautor der Studie, führte die Analyse im Labor von Prof. Karin Jacobs am Institut für Mikrobiologie durch.

Die Studie beleuchtet die Nutzung der P. maluti-Pilze durch traditionelle Heiler in Lesotho. Es könnte sich dabei um den einzigen bekannten Fall handeln, in dem halluzinogene Pilze traditionell in Afrika verwendet werden. Cullen Taylor Clark, ein Bürger-Mykologe und Mitautor, arbeitete mit der traditionellen Heilerin Mamosebetsi Sethathi zusammen, um die Nutzung von P. maluti zu dokumentieren, die in den lokalen Traditionen als koae-ea-lekhoaba bekannt sind.

Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass es in Südafrika noch viele unbekannte Psilocybe-Pilzarten geben könnte. Van der Merwe betont die große Bedeutung der Bürgerwissenschaftler in diesem Bereich. Sie berichtet, dass diese beiden Pilzarten von Bürgerwissenschaftlern zu ihr geschickt wurden und es einem einzelnen Forscher unmöglich wäre, so viele Gebiete zu erkunden wie diese Pilzliebhaber. Diese Zusammenarbeit ist der einzige Weg, um die Erforschung der afrikanischen Pilze voranzutreiben.

Prof. Jacobs weist darauf hin, dass es in Afrika nur wenige Mykologen gibt, die sich mit der Dokumentation lokaler Pilze beschäftigen. Angesichts der enormen Vielfalt an Pilzen auf dem Kontinent ist dies eine anspruchsvolle Aufgabe. Die Zusammenarbeit mit Hobby-Mykologen ist dabei sehr hilfreich. Sie liefert nicht nur mehr Proben, sondern fördert auch Diskussionen und Untersuchungen, die zur Wertschätzung von Pilzen in Afrika beitragen können.

Diese Studie beleuchtet die vielfältigen und oft unbeachteten Pilze Afrikas. Mit Unterstützung von Wissenschaftlern und engagierten Freiwilligen könnten wir in Zukunft noch mehr Arten entdecken. Da Pilze sowohl in der Natur als auch in lokalen Traditionen eine wichtige Rolle spielen, ist ihre Erforschung sowohl für die Wissenschaft als auch für die Kultur von Bedeutung.

Diese neue Entdeckung zeigt, wie Teamarbeit in der Wissenschaft zu bedeutenden Erkenntnissen führen kann. Sie betont auch die Wichtigkeit der Unterstützung von Projekten, bei denen normale Menschen bei der Forschung mitwirken. Durch die Förderung solcher Projekte können wir mehr über unsere Welt erfahren und altes Wissen bewahren.

Neu entdeckte Pilzarten wie Psilocybe ingeli und Psilocybe maluti bereichern die Mykologie erheblich. Sie verdeutlichen die Vielfalt der Pilze im südlichen Afrika und könnten in verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen von großer Bedeutung sein. Diese Funde könnten unser Verständnis von Natur, Medizin und lokalen Traditionen erweitern.

Wissenschaftler der Stellenbosch-Universität arbeiten mit Bürger-Mykologen zusammen und zeigen, wie gut die Zusammenarbeit zwischen Fachleuten und Laien funktionieren kann. Diese Methode könnte zu mehr Entdeckungen führen und unser Wissen über die Biodiversität der Welt erweitern. Mit fortlaufender Unterstützung könnten mehr unbekannte Arten gefunden und das Verständnis der Pilzvielfalt Afrikas verbessert werden.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1080/00275514.2024.2363137

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

B. van der Merwe, A. Rockefeller, A. Kilian, C. Clark, M. Sethathi, T. Moult, K. Jacobs. A description of two novel Psilocybe species from southern Africa and some notes on African traditional hallucinogenic mushroom use. Mycologia, 2024; 1 DOI: 10.1080/00275514.2024.2363137
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