Neue Studie: tropischer Atlantik prägt globale Klimamuster durch Ozeanmischung neu

BerlinDie Bewegung des oberen Ozeans im tropischen Atlantik spielt eine bedeutende Rolle bei der Beeinflussung langfristiger Klimamuster weltweit. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Veränderungen in der Mischschicht des Ozeans – dem oberen Bereich, in dem Wind und Wellen warmes Oberflächenwasser mit kühlerem Wasser darunter vermischen – die Hauptursache für ein Klimamuster namens Atlantische Multidekadenvariabilität (AMV) in den Tropen sind.

Der AMV beeinflusst das globale Klima erheblich. Er verändert das Wetter in Nordamerika, Europa und Afrika und wirkt sich auf die Hurrikanaktivität in der Karibik sowie den Niederschlag in der Sahelzone aus. Eine neue Studie von Dr. Balaji Senapati von der University of Reading zeigt, dass die Tiefe der durchmischten Schicht des Ozeans für globale Klimaveränderungen eine entscheidende Rolle spielt. Diese Forschung stellt die bisherige Annahme in Frage, dass der Wärmeaustausch zwischen Ozean und Atmosphäre der Haupttreiber dieser Klimamuster sei.

Wichtige Erkenntnisse der Studie umfassen:

• Wärmerer extratropischer Nordatlantik schwächt Passatwinde
• Flachere Mischschicht im Sommer führt zu intensiver Erwärmung
• Rückkopplungseffekt zwischen Passatwinden und Mischschichttiefe
• Umkehrung des Prozesses während der kühleren Phase der AMV

Die Forschung erweitert unser Verständnis über die Veränderungen des Atlantikklimas und zeigt die Wechselwirkungen zwischen Ozean und Atmosphäre. Das Verständnis natürlicher Klimaveränderungen wird zunehmend wichtiger für die Entwicklung wirksamer Strategien zur Bewältigung der Herausforderungen des Klimawandels.

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Wenn der Nordatlantik wärmer als gewöhnlich ist, schwächen sich die Passatwinde ab. Dadurch wird die obere Schicht des Ozeans dünner, besonders im Sommer. Diese dünnere Schicht erwärmt sich durch die Sonne stärker, was die tropischen Regionen des Atlantiks zusätzlich aufheizt. Dies führt zu einem Kreislauf: Wärmeres Wasser im nördlichen Atlantik schwächt die Passatwinde, macht die obere Schicht dünner und verstärkt die Erwärmung in den Tropen. Wenn die Atlantische Multidekaden-Oszillation (AMO) abkühlt, kehrt sich dieser Prozess um und führt zu kühleren Temperaturen im gesamten Atlantik.

Die Ergebnisse sind bedeutend für die Klimamodellierung und Langfristvorhersagen. Viele der derzeitigen Klimamodelle könnten diese Prozesse in der oberen Ozeanschicht nicht korrekt wiedergeben, was zu fehlerhaften Vorhersagen der atlantischen Multidekadenoszillation (AMV) und ihrer globalen Auswirkungen führen könnte. Mit dem Einbeziehen dieses neuen Wissens über die Ozeanmischung in Klimamodelle streben Wissenschaftler an, langfristige Klimatrends und deren Einfluss auf weltweite Wetterbedingungen besser vorherzusagen.

Das Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Ozean und Atmosphäre ist entscheidend für die Erstellung genauer Klimamodelle. Solche detaillierten Modelle helfen, Klimaänderungen sowohl lokal als auch global vorherzusagen und beeinflussen beispielsweise die Landwirtschaft und das Krisenmanagement. Wenn Wissenschaftler und Entscheidungsträger wissen, wie die Mischschicht das Klima beeinflusst, können sie bessere Pläne zur Bewältigung des Klimawandels entwickeln und Menschen sowie Umwelt weltweit schützen.