Neue Studie: Megatsunami in Grönland verursacht einwöchige Wellenbewegung im Dickson-Fjord

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Ernst Müller
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Riesige Wellen schwanken eine Woche lang im grönländischen Fjord.

BerlinIm September 2023 verursachte ein gewaltiger Tsunami im Osten Grönlands seismische Wellen, die weltweit spürbar waren, und erzeugte eine wochenlange Welle im Dicksonfjord. Wissenschaftler, unter der Leitung von Angela Carrillo-Ponce vom Deutschen GeoForschungsZentrum (GFZ), entdeckten in den seismischen Daten von diesem Ereignis zwei verschiedene Signale. Ein starkes Signal stammte von einem großen Erdrutsch, der den Tsunami auslöste, während ein anhaltendes Signal die Bildung einer Seiche, oder stehenden Welle, im Fjord zeigte. Diese Entdeckung ist bedeutsam für das Verständnis seismischer Ereignisse und der Auswirkungen des Klimawandels auf die geologische Stabilität.

Wichtige Ergebnisse der Studie umfassen:

  • Erkennung von Hochenergie-Seismiksignalen durch einen Bergsturz.
  • Aufzeichnung von VLP-Signalen, die über eine Woche anhielten, was auf die Bildung eines Seiches hindeutet.
  • Messungen zeigen, dass der Megatsunami in der Nähe des Wassereintrittspunkts Höhen von über 200 Metern erreichte.

Einzigartiges seismisches Ereignis entdeckt: Signal über 5000 Kilometer erkennbar

Das VLP-Signal, das bis zu 5000 Kilometer entfernt aufgezeichnet wurde, hatte eine lange Dauer und ist sehr faszinierend. Normalerweise stammen solche Signale von Gletscherbeben, die durch den Zusammenbruch von Eisbergen verursacht werden. Doch die lange Dauer dieses Ereignisses deutet auf einen komplizierteren Prozess hin. Im Dickson Fjord verursachte ein Seich tagelanges Hin- und Herschwappen des Wassers, was diese Entdeckung zu einem besonderen Fund in der seismischen Forschung macht.

Diese seismischen Messungen, die unter anderem in Deutschland, Alaska und Nordamerika erhoben wurden, verdeutlichen die Stärke der Signale des Ereignisses. Diese Daten sind für die Erforschung von Erdbeben entscheidend und haben weitreichende Auswirkungen auf die Umweltwissenschaften. Große Felsstürze und die daraus resultierenden Tsunamis können besonders gefährlich für Küsten- und Fjordgebiete sein, insbesondere wenn Gletscher und Permafrost aufgrund des Anstiegs der globalen Temperaturen instabiler werden.

Die Untersuchung dieser Ereignisse ermöglicht es uns, ähnliche Probleme in anderen Regionen, die unter klimabedingten geologischen Störungen leiden, besser nachzuverfolgen und vorherzusagen. Darüber hinaus könnte die von Carrillo-Ponce und ihrem Team entwickelte Methode zur Analyse seismischer Signale genutzt werden, um vergangene Ereignisse zu untersuchen und deren Zusammenhang mit Klimawandelfaktoren zu erkennen.

Die Studie liefert wesentliche Erkenntnisse über aktuelle und zukünftige Umweltprozesse. Sie betont die Notwendigkeit verbesserter Erdbebenüberwachungssysteme und gründlicherer geologischer Untersuchungen, um die Risiken geologischer Ereignisse, die durch den Klimawandel verursacht werden, zu verstehen und zu mindern.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1785/0320240013

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Angela Carrillo-Ponce, Sebastian Heimann, Gesa M. Petersen, Thomas R. Walter, Simone Cesca, Torsten Dahm. The 16 September 2023 Greenland Megatsunami: Analysis and Modeling of the Source and a Week-Long, Monochromatic Seismic Signal. The Seismic Record, 2024; 4 (3): 172 DOI: 10.1785/0320240013
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