Neue Studie: 30 % der Regionen weltweit erreichen Wachstum mit sinkenden CO2-Emissionen

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Klaus Schmidt
- in
Wirtschaftswachstum vor dem Hintergrund grüner Energie.

BerlinEine aktuelle Untersuchung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung zeigt, dass 30 % der Regionen weltweit ihre Wirtschaftswachstumsziele erreichen konnten, ohne dabei mehr CO2-Emissionen zu erzeugen. Die Studie untersuchte 1.500 Gebiete über einen Zeitraum von 30 Jahren und hebt hervor, wie entscheidend nationale und regionale Klimaschutzmaßnahmen für diesen Erfolg sind. Dennoch verläuft der Fortschritt zu langsam, um bis 2050 das Ziel der Netto-Null-Emissionen zu erreichen.

Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Kohlenstoffemissionen: Erfolgsfaktoren

In wohlhabenden Regionen, die früher industrienah waren und sowohl starke Dienstleistungs- als auch Fertigungssektoren aufweisen, gibt es bedeutende Fortschritte bei der Reduzierung der Verbindung zwischen Wirtschaftswachstum und CO2-Emissionen. Diese Gebiete haben klare Klimastrategien und ausreichend finanzielle Mittel, um ihre Pläne erfolgreich umzusetzen. Wesentliche Voraussetzungen für den Erfolg sind dabei gut durchdachte Maßnahmen und eine stabile finanzielle Unterstützung.

Starke nationale und lokale Klimapolitiken, Investitionen in erneuerbare Energien und nachhaltige Technologien, finanzielle Unterstützung für Klimainitiativen, der Übergang von kohlenstoffintensiven Industrien zu dienstleistungsorientierten Volkswirtschaften sowie das zunehmende Bewusstsein und die Anwendung energieeffizienter Praktiken sind entscheidend.

Europa nimmt in diesem Bereich eine Vorreiterrolle ein. In vielen Regionen ist es gelungen, das Wirtschaftswachstum von den Kohlenstoffemissionen zu entkoppeln, was in den letzten 20 Jahren zu stetigem Fortschritt führte. Städte in der Europäischen Union profitieren von starken Klimapolitiken und gemeinschaftlichem Engagement, wodurch sie Nordamerika und Asien, wo die Fortschritte unregelmäßiger sind, voraus sind.

Fortschritte in Richtung globaler Netto-Null-Emissionen sind unzureichend, selbst wenn entwickelte Länder dieses Ziel früher erreichen könnten. Setzt sich der aktuelle Trend fort, werden weniger als die Hälfte der Regionen weltweit bis 2050 Netto-Null-Emissionen erreichen. Dies verdeutlicht die dringende Notwendigkeit von mehr internationaler Zusammenarbeit und Investitionen, insbesondere in Entwicklungsländern.

Die Ergebnisse zeigen, dass es an Daten zu den Emissionen von Konsumgütern mangelt, was es erschwert, den Einfluss des internationalen Handels auf die Kohlendioxidbilanz vollständig zu verstehen. Diese Lücken zu schließen ist entscheidend, um Anstrengungen zur Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Umweltauswirkungen besser bewerten und wirkungsvolle Strategien entwickeln zu können.

Um das Wirtschaftswachstum nachhaltig zu gestalten, müssen sowohl entwickelte als auch Entwicklungsländer schneller auf eine kohlenstoffärmere Wirtschaft umstellen. Die Industriestaaten sollten dabei unterstützen, indem sie vermehrt in grüne Technologien und Infrastruktur im globalen Süden investieren. Zusammenarbeit ist entscheidend, um die Klimaziele des Pariser Abkommens zu erreichen und eine stabile globale Temperatur beizubehalten.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1073/pnas.2411419121

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Maria Zioga, Maximilian Kotz, Anders Levermann. Observed carbon decoupling of subnational production insufficient for net-zero goal by 2050. Proceedings of the National Academy of Sciences, 2024; 121 (45) DOI: 10.1073/pnas.2411419121
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