Neue Forschung: widerstandsfähige Mikroben gedeihen in extrem trockenen Wüstenumgebungen und bieten neue Einblicke

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Kathy Schmidt
- in
Atacama-Wüstenlandschaft mit mikroskopisch kleinen widerstandsfähigen Mikroben.

BerlinWissenschaftler haben lebende Mikrobenkolonien in der Atacama-Wüste entdeckt, einer der trockensten Regionen der Erde. Diese Entdeckung ändert die bisherigen Annahmen über das Leben in extremen Bedingungen und zeigt, wie widerstandsfähig und anpassungsfähig Mikroben sein können.

Eine neue Methode ermöglicht es Wissenschaftlern, Mikroben besser zu untersuchen, indem sie zwischen lebenden Zellen und genetischem Material von abgestorbenen unterscheiden kann. Dieser Ansatz könnte unser Verständnis des mikroskopischen Lebens in Gebieten mit wenigen Organismen erheblich verändern.

Forscher entwickelten eine Methode, um genetisches Material von extrazellulärer (eDNA) und intrazellulärer (iDNA) Herkunft zu trennen. Der Schwerpunkt dieser Untersuchung liegt auf der Atacama-Wüste entlang der Pazifikküste Chiles. In dieser Region sind Mikroorganismen wie Actinobakterien und Proteobakterien im Boden weit verbreitet.

Diese Forschung hat Auswirkungen, die über das Studium der Atacama-Wüste hinausgehen. Indem lebende DNA von alter DNA unterschieden wird, können Wissenschaftler besser verstehen, wie Mikroben in verschiedenen extremen Umgebungen funktionieren. Dieses Wissen lässt sich auch auf neu entdeckte Gebiete anwenden, wie solche, die durch Erdbeben oder Erdrutsche betroffen sind, die viele Mineralien, aber wenig organisches Material enthalten.

Mikroben in der Atacama-Wüste zeigen, dass Leben auch an Orten jenseits der Erde existieren könnte. Wenn diese winzigen Organismen in den extremsten Gebieten der Erde überleben können, könnten sie ebenfalls auf Planeten wie Mars bestehen, die ähnliche Bedingungen aufweisen.

Mikroben und ihre Schlüsselrolle bei der Entwicklung von Ökosystemen

Mikroben geben uns Einblicke, wie sich Ökosysteme im Laufe der Zeit entwickeln. In unbewohnten Gebieten sind diese winzigen Organismen meist die ersten, die auftauchen, und schaffen dadurch die Voraussetzungen für das Wachstum komplexerer Lebensformen. Dies unterstreicht die Bedeutung von Mikroben bei der Bildung von Ökosystemen, auch wenn sie aufgrund ihrer geringen Größe oft übersehen werden.

Die Erforschung dieser winzigen Lebewesen ist entscheidend, um die Vielfalt des Lebens auf der Erde zu verstehen und herauszufinden, ob Leben unter extremen Bedingungen im Weltraum existieren kann. Wissenschaftler wenden diese Methoden an verschiedenen Orten an und hoffen, dadurch mehr über das Überleben und die Veränderungen des Lebens zu lernen. Diese Forschung erweitert unser Wissen über das Leben auf unserem Planeten und könnte uns bei der Erforschung von Leben in anderen Teilen des Universums unterstützen.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1128/aem.01443-24

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Alexander Bartholomäus, Steffi Genderjahn, Kai Mangelsdorf, Beate Schneider, Pedro Zamorano, Samuel P. Kounaves, Dirk Schulze-Makuch, Dirk Wagner. Inside the Atacama Desert: uncovering the living microbiome of an extreme environment. Applied and Environmental Microbiology, 2024; DOI: 10.1128/aem.01443-24
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