Grimmes Kapitel: Mexikos Todesflüge und neue Enthüllungen der Wahrheitskommission

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Kathy Schmidt
- in
Silhouetten von Flugzeugen über dunklen, turbulenten Ozeanwellen.

BerlinMexikos Wahrheitskommission hat kürzlich mehr Details über die "Todesflüge" enthüllt, die während des sogenannten "schmutzigen Krieges" von 1965 bis 1990 stattfanden. Während dieser Flüge wurden viele Menschen, oft Guerillakämpfer und Aktivisten, lebend aus Flugzeugen in den Pazifik gestoßen.

Wichtige Ergebnisse des Berichts umfassen:

  • Laut Schätzungen der Wahrheitskommission könnten bis zu 1.500 Menschen durch sogenannte Todesflüge hingerichtet worden sein.
  • Militärangehörige, die an diesen Flügen beteiligt waren, haben dies in persönlichen Aussagen bestätigt.
  • Es existieren Logbücher, die rund 55 Flüge dokumentieren, wobei Beweise auf etwa 183 Opfer hinweisen, deren Namen mit den während der Anti-Insurgency-Kampagne Verschwundenen übereinstimmen.

Während der Militärdiktatur in Argentinien waren die Todesflüge berüchtigt. In Mexiko wurden sie jedoch in den 1970er Jahren weniger erfasst. Neue Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die Hinrichtungen eher spontan erfolgten. An Land gespülte Leichen veranlassten das Militär später dazu, die Opfer in beschwerten Säcken zu versenken, um sie zu verbergen.

Der Bericht der Wahrheitskommission mit 4.000 Seiten dokumentiert zahlreiche Missbräuche, die über die Todesflüge hinausgehen. Darunter befinden sich Hinrichtungen, Folterungen, Verschleppungen und die gewaltsame Vertreibung verschiedener Gruppen wie Bauern, Studenten, Gewerkschaftsaktivisten und indigener Völker. Der Bericht nennt etwa 4.500 Opfer schwerer Misshandlungen, wovon 1.450 getötet wurden und 517 spurlos verschwanden.

Diese Maßnahmen zeigen die Grausamkeit der Regierung und ihren systematischen Ansatz, die Bevölkerung zu unterdrücken. Obwohl Ermittlungen bereits unter Präsident Vicente Fox (2000–2006) begannen, wurden nur wenige zur Rechenschaft gezogen. Institutionen wie die Armee und das Nationale Geheimdienstzentrum behindern die Aufklärung, indem sie Dokumente verweigern und vernichten.

Präsident Luis Echeverría, der von 1970 bis 1976 im Amt war, war der erste mexikanische Präsident, der offiziell wegen krimineller Aktivitäten im Zusammenhang mit dem sogenannten 'schmutzigen Krieg' angeklagt wurde. Die Wahrheitskommission empfahl, 600 Personen zu untersuchen, was das Ausmaß der Beteiligung verdeutlicht.

Diese Erkenntnisse sind entscheidend für das Verständnis des Ausmaßes der staatlichen Gewalt während Mexikos 'schmutzigem Krieg'. Sie verdeutlichen den dringenden Bedarf an Gerechtigkeit für die Opfer und eine gründliche Untersuchung dieser historischen Verbrechen. Die Bemühungen der Wahrheitskommission sind ein guter Anfang, aber es bleibt noch viel zu tun, um die Auswirkungen der vergangenen Unterdrückung in Mexiko zu bewältigen.

Welt: Neueste Nachrichten
Weiterlesen:

Diesen Artikel teilen

Kommentare (0)

Kommentar veröffentlichen
NewsWorld

NewsWorld.app ist der kostenlose Premium-Nachrichtenseite in Deutschland. Wir bieten unabhängige und hochwertige Nachrichten, ohne pro Artikel zu berechnen und ohne ein Abonnementmodell. NewsWorld ist der Ansicht, dass allgemeine, geschäftliche, wirtschaftliche, technische und Unterhaltungsnachrichten auf hohem Niveau kostenlos zugänglich sein sollten. Darüber hinaus ist NewsWorld unglaublich schnell und verwendet fortschrittliche Technologie, um Nachrichtenartikel in einem äußerst lesbaren und attraktiven Format für den Verbraucher zu präsentieren.


© 2024 NewsWorld™. Alle Rechte vorbehalten.