Mexiko prüft Hochverrat nach Verhaftung von 'El Mayo' Zambada in den USA
BerlinMexikanische Staatsanwälte ermitteln, ob die Festnahme des Drogenbosses Ismael "El Mayo" Zambada Landesverrat beinhalten könnte. Die Staatsanwaltschaft untersucht mehrere mögliche Straftaten.
- Illegale Flüge
- Unrechtmäßige Nutzung von Flughäfen
- Verstöße gegen Einwanderungs- und Zollbestimmungen
- Entführungen
- Hochverrat
Mexikanisches Recht definiert Hochverrat großzügig. Dazu gehört, Mexiko im Auftrag einer fremden Macht anzugreifen oder einer ausländischen Armee zu helfen. Auch das Entführen eines mexikanischen Bürgers, um ihn den Behörden eines anderen Landes zu übergeben, fällt darunter. Diese Regelung geht auf die Entführung des mexikanischen Arztes Humberto Machaín im Jahr 1990 zurück, der an die US-Behörden übergeben wurde, was in Mexiko Empörung auslöste.
Präsident Andrés Manuel López Obrador zeigt sich unzufrieden über die Einmischung der USA in mexikanische Angelegenheiten. Er kritisierte die Methoden der USA zur Festnahme von Drogenkartellführern und deutete an, dass diese Politikänderungen bedürfen. Zudem ließ López Obrador durchblicken, dass Anschuldigungen, die seine Partei Morena mit Drogenhändlern in Verbindung bringen, ein Versuch der USA sein könnten, seine Regierung zu schwächen.
Ein Brief von Zambadas Anwalt besagt, dass Zambada und Guzmán López angegriffen wurden. Zambada dachte, er würde den Gouverneur von Sinaloa, Rubén Rocha Moya, von der Morena-Partei treffen. Stattdessen, so Zambada, wurde er jedoch gefesselt, mit verbundenen Augen in die USA gebracht. Der Gouverneur bestreitet jegliche Beteiligung und erklärt, er sei am Tag des Treffens in Los Angeles gewesen.
Dieser Vorfall wirft Fragen zur Verbindung zwischen Drogenschmugglern und Politikern auf, insbesondere in Sinaloa, wo das Sinaloa-Kartell seinen Sitz hat. Der Staatsanwalt des Bundesstaates übergab den Fall dem Generalstaatsanwalt, der derzeit die Verstrickung des Gouverneurs untersucht, ihn jedoch noch nicht zur Befragung vorgeladen hat.
Zambada erschien erneut vor einem US-Bundesgericht in Texas, nachdem er festgenommen worden war. Guzmán López, der sich ebenfalls in Gewahrsam befindet, erklärte sich in Chicago für nicht schuldig der Anklage des Drogenhandels. US-Behörden äußerten Überraschung über die Ankunft des Flugzeugs, da kein Flugplan eingereicht worden war. Ken Salazar, der US-Botschafter in Mexiko, bestätigte, dass weder der Pilot noch das Flugzeug amerikanisch waren.
Die Untersuchung wird wahrscheinlich die Beziehung zwischen den US-amerikanischen und mexikanischen Behörden beleuchten, besonders da die Regierung von Präsident López Obrador oft die US-amerikanische Einmischung im Umgang mit mexikanischen Drogenkartellen kritisiert. Zukünftige Erkenntnisse könnten mehr Verbindungen zwischen Politik und Drogenkartellen aufzeigen, was zu erheblichen politischen Problemen in Mexiko führen könnte.
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