Maduro im Fokus: Venezuelas Führer vor seiner größten Bewährungsprobe
BerlinNicolás Maduro steht während seiner Präsidentschaft vor zahlreichen Herausforderungen, wie einer schwächelnden Wirtschaft und Kritik aus dem Ausland. Die Wahlen am Sonntag könnten seine größte Bewährungsprobe sein. Aufgewachsen ist Maduro in einem Arbeiterviertel von Caracas. Er interessierte sich sowohl für Baseball als auch für Studentenaktivismus, entschied sich jedoch für die Politik. Im Jahr 1986 reiste er nach Kuba, um dort eine politische Ausbildung zu absolvieren, beeinflusst von den starken politischen Überzeugungen seines Vaters. Nach seiner Rückkehr arbeitete er als Busfahrer und Gewerkschaftsorganisator.
Wichtige Meilensteine in Maduros Laufbahn:
- Schloss sich 1992 Hugo Chávez nach dessen gescheitertem Putschversuch an.
- Wurde 2006 Außenminister und erleichterte die Beziehungen zu den USA.
- Übernahm 2013 die Macht nach dem Tod Chávez'.
- Sah sich früh in seiner Präsidentschaft massiven Protesten und wirtschaftlichen Schwierigkeiten gegenüber.
- Überstand Ermittlungen des Internationalen Strafgerichtshofs und Sanktionen der USA.
Maduro lernte Chávez nach dessen gescheitertem Putschversuch 1992 kennen. Während dieser Zeit traf er auch seine zukünftige Frau, Cilia Flores. Nachdem Chávez aus dem Gefängnis entlassen wurde und 1998 Präsident wurde, unterstützte Maduro tatkräftig Chávez' Plan, den Ölreichtum des Landes gerechter zu verteilen.
Im Jahr 2006 knüpfte Maduro als Außenminister weltweit Allianzen und nutzte dafür Venezuelas Ölreichtum. Sein Kollege Vladimir Villegas lobte Maduros Disziplin. Doch nach seiner Amtseinführung als Präsident im Jahr 2013 verschlechterte sich die Wirtschaft des Landes. Die Menschen begannen, ihn „Maburro“ zu nennen, aufgrund einiger seltsamer Behauptungen wie der, dass Chávez ihm als kleiner Vogel erschienen sei.
Maduro sah sich weniger als ein Jahr nach seinem Amtsantritt großen Protesten gegenüber und setzte Sicherheitskräfte ein, um diese zu unterdrücken. Die Proteste entflammten 2017 erneut stark, wobei mehr als 100 Menschen ums Leben kamen. Bis 2018 zweifelten viele Länder an der Fairness von Maduros Wiederwahl und erkannten Juan Guaidó als rechtmäßigen Führer an.
Die Sanktionen der Trump-Regierung stärkten den Widerstand. Andere Herausforderungen wie ein geheimer Überfall und die COVID-19-Pandemie setzten Maduro unter Druck. Trotz dieser Schwierigkeiten blieb Maduro an der Macht, unterstützt von Loyalisten, die ihn wegen seiner Fähigkeit, Hindernisse zu überwinden, "Super Bigote" nannten.
David Smilde, Venezuela-Experte an der Tulane University, erklärt, dass Maduro zwar Schwierigkeiten hat, eine moderne Gesellschaft zu führen, aber darin geübt ist, seine Macht zu sichern. Diese Wahl wird zeigen, wie gut er seine Position behaupten kann. Das Ergebnis wird sowohl Maduro als auch die Zukunft Venezuelas beeinflussen.
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