Radon-Grenzwert: Risiko von Kinderleukämie unterschätzt

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Durch Ernst Müller
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Radongasdetektor im Keller eines Wohnhauses.

BerlinNeue Untersuchungen zeigen, dass es einen besorgniserregenden Zusammenhang zwischen Radonexposition und Kinderleukämie gibt, selbst bei denjenigen Konzentrationen, die einst von der Umweltbehörde (EPA) als sicher eingestuft wurden. Radon ist ein natürliches Gas, das beim Zerfall von Uran entsteht und bereits mit Lungenkrebsrisiken in Verbindung gebracht wird.

Forscher untersuchten über 700 Landkreise in den USA, um den Zusammenhang zwischen kindlicher Leukämie und Radonwerten zu erforschen, die unterhalb der von der EPA als risikoreich erachteten Grenze liegen. Sie stellten fest, dass selbst Radonwerte, die nur halb so hoch sind wie die EPA-Richtlinie, schädlich sein können. Sowohl Jungen als auch Mädchen sind gefährdet, wobei Jungen ein etwas höheres Risiko aufweisen. Die Studie umfasste Landkreise aus 14 verschiedenen Bundesstaaten.

Radongas ist unsichtbar und geruchlos, was seine Entdeckung ohne spezielle Geräte erschwert. In Innenräumen, insbesondere in Haushalten mit Kindern, kann es sich auf gefährliche Mengen anreichern. Daher ist es wichtig, Radonprobleme zu testen und zu beheben. Die EPA empfiehlt derzeit Maßnahmen bei Radonwerten ab 148 Becquerel pro Kubikmeter, doch diese Studie legt nahe, dass der Grenzwert möglicherweise überdacht werden sollte.

Die Ergebnisse betonen die Bedeutung des Bewusstseins für Umweltfaktoren, die das Krebsrisiko erhöhen. Kinderleukämie ist die häufigste Krebserkrankung bei Kindern. Strategien zur Vorbeugung können die öffentliche Gesundheit erheblich verbessern. Die Überprüfung von Häusern auf Radon und die Anwendung von Methoden wie besserer Belüftung könnten entscheidende Maßnahmen zur Prävention darstellen.

Diese Untersuchung verdeutlicht, wie Umweltverschmutzung die öffentliche Gesundheit beeinflusst, insbesondere bei gefährdeten Gruppen wie Kindern. Die Ergebnisse sind nicht nur für die USA von Bedeutung, sondern haben auch weltweite Relevanz, da sie zu strengeren Umweltvorschriften führen könnten. Mit weiteren Forschungsergebnissen könnten sich Regelungen ändern, um den Schutz der Schwächsten zu verbessern. Hausbesitzer und Entscheidungsträger sollten die Bedeutung der Studie für sich erkennen und Maßnahmen ergreifen, um Risiken zu minimieren.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1016/j.scitotenv.2024.176288

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Matthew Bozigar, Garyfallos Konstantinoudis, Carolina L. Zilli Vieira, Longxiang Li, Yazan Alwadi, Rena R. Jones, Petros Koutrakis. Domestic radon exposure and childhood cancer risk by site and sex in 727 counties in the United States, 2001–2018. Science of The Total Environment, 2024; 954: 176288 DOI: 10.1016/j.scitotenv.2024.176288
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