Lebensrettende Sekunden: Neues Modell sagt OHCA-Überlebenschancen schnell und präzise voraus
BerlinSchnelle Intervention bei Herzstillstand ist entscheidend. Sofortiges Handeln kann Leben retten. Forscher der Osaka Metropolitan University haben ein innovatives Bewertungssystem entwickelt. Dieses System nutzt Daten, die vor dem Eintreffen des Patienten im Krankenhaus erhoben werden, und sagt genau die Gehirnergebnisse für Patienten voraus, die außerhalb des Krankenhauses einen Herzstillstand erleiden. Dadurch können Ärzte bei Ankunft des Patienten im Krankenhaus rasch Entscheidung treffen. Die Studie dazu wurde am 31. Mai in der Zeitschrift Resuscitation veröffentlicht.
Ein Herzstillstand kann innerhalb weniger Minuten zum Tod führen. Außerklinische Herz-Kreislauf-Stillstände (OHCA) sind häufig und haben niedrige Überlebensraten. In Japan erleiden jährlich über 100.000 Menschen einen OHCA, und weniger als 10% erholen sich vollständig. Eine schnelle Vorhersage der neurologischen Folgen ist von großer Bedeutung.
Aktuelle Modelle sind kompliziert und erfordern Bluttests, wodurch sie sich nicht für eine schnelle Anwendung eignen. Takenobu Shimada, Dozent an der Graduate School of Medicine der Osaka Metropolitan University, leitete eine Studie, bei der das Forscherteam eine einfachere Methode entwickelte. Sie erstellten ein Bewertungsmodell anhand von leicht verfügbaren präklinischen Daten.
Ihr Bewertungsmodell mit dem Namen "R-EDByUS score" berücksichtigt fünf entscheidende Faktoren.
- Alter
- Dauer bis zur Rückkehr des spontanen Kreislaufs (ROSC) oder Ankunft im Krankenhaus
- Kein Laien-CPR vorhanden
- Ob der Herzstillstand beobachtet wurde
- Anfänglicher Herzrhythmus (schockbar gegenüber nicht schockbar)
Forscher analysierten Daten aus dem All-Japan Utstein-Register, um die prähospitale Reanimation und die neurologische Genesung einen Monat nach einem Herzstillstand bei 942.891 Erwachsenen zu untersuchen. Sie betrachteten Daten aus den Jahren 2005 bis 2019. Schlechte Ergebnisse umfassten schwere Behinderungen, einen vegetativen Zustand oder den Tod.
Der R-EDByUS-Score teilt Patienten in zwei Gruppen ein: diejenigen, die vor der Ankunft im Krankenhaus wieder einen Puls hatten, und diejenigen, die bei ihrer Ankunft noch reanimiert wurden. Es werden sowohl detaillierte als auch vereinfachte Modelle zur Berechnung der R-EDByUS-Scores verwendet.
Die Ergebnisse zeigten, dass die R-EDByUS-Werte sehr präzise waren, mit C-Statistik-Werten von etwa 0,85 für beide Gruppen. C-Statistiken werden verwendet, um zu messen, wie gut etwas Ergebnisse vorhersagt. Ein Wert von 0,5 bedeutet keine Vorhersagekraft, während ein Wert von 1,0 perfekte Genauigkeit bedeutet. Höhere Werte zeigen eine bessere Leistungsfähigkeit an.
Der R-EDByUS Score ist nützlich, sobald ein Patient im Krankenhaus ankommt. Er kann auf einem Smartphone oder Tablet verwendet werden, was ihn im medizinischen Alltag praktisch macht. Er unterstützt das medizinische Personal dabei, rasch Reanimationseinheiten einzuschätzen und zu verwalten.
Intensivmedizinische Maßnahmen wie die mechanische Kreislaufunterstützung können Leben retten, sind aber für die Patienten oft belastend. Ein Vorhersagemodell hilft, diejenigen zu identifizieren, die von der Intensivpflege profitieren würden, und verringert die Belastung für jene mit schlechten Prognosen.
Dieses Bewertungssystem ist ein nützliches Werkzeug. Es ermöglicht eine schnelle Einschätzung und Behandlung von Patienten mit Herzstillstand. Dadurch können schnelle Entscheidungen getroffen, die Versorgung verbessert und Ressourcen optimal genutzt werden.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1016/j.resuscitation.2024.110257und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Takenobu Shimada, Ryota Kawai, Ayumi Shintani, Atsushi Shibata, Kenichiro Otsuka, Asahiro Ito, Takanori Yamazaki, Yasuhiro Izumiya, Daiju Fukuda, Naohiro Yonemoto, Yoshio Tahara, Takanori Ikeda. Neurological prognosis prediction upon arrival at the hospital after out-of-hospital cardiac arrest: R-EDByUS score. Resuscitation, 2024; 200: 110257 DOI: 10.1016/j.resuscitation.2024.110257Diesen Artikel teilen