Libysches Gericht verurteilt 12 Beamte wegen Flutkatastrophe in Derna

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Durch Ernst Müller
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Überflutete Stadtlandschaft mit beschädigtem Damm im Hintergrund.

BerlinLibysches Gericht verurteilt zwölf Beamte wegen Fahrlässigkeit bei Derna-Flut zu Haftstrafen. Vier weitere Angeklagte wurden freigesprochen. Laut lokalen Berichten kann das Urteil gemäß dem üblichen libyschen Rechtsverfahren vor höheren Gerichten angefochten werden.

Libyen ist seit 2011 instabil, nachdem eine von der NATO unterstützte Revolte den Diktator Muammar al-Gaddafi gestürzt hatte. Die Libysche Nationalarmee unter General Khalifa Haftar kontrolliert den Osten, während eine rivalisierende Regierung in Tripolis herrscht. Verschiedene ausländische Regierungen unterstützen beide Seiten. Der Mangel an politischer Stabilität hat die Infrastruktur und die öffentliche Sicherheit stark beeinträchtigt.

Kernaussagen zum Dammbruch und seinen Folgen sind:

  • Die Dämme wurden in den 1970er Jahren von einer jugoslawischen Firma erbaut, um Derna vor Sturzfluten zu schützen.
  • Sie wurden trotz Warnungen jahrzehntelang nicht gewartet.
  • Ein staatliches Audit von 2021 zeigte, dass keine Wartung durchgeführt wurde, obwohl 2012 und 2013 dafür $2 Millionen bereitgestellt wurden.

Dammbrüche führen zu verheerenden Überschwemmungen und enormen Verlusten in Derna

Dammbrüche verursachten schwere Überschwemmungen, die bis zu einem Drittel der Häuser und Infrastruktur in Derna zerstörten, wie das Büro der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) bestätigte. Laut der Weltgesundheitsorganisation verloren mehr als 4.000 Menschen ihr Leben durch die Überschwemmungen, während der libysche Rote Halbmond von 11.300 Todesopfern sprach. Zudem werden mindestens 9.000 Personen vermisst.

Dernas Probleme werfen größere Fragen zu Libyen auf, wie die vernachlässigte öffentliche Sicherheit und Infrastruktur. Trotz der reichen Ölreserven ist es dem Land nicht gelungen, eine stabile Regierung aufzubauen. Viele Jahre von Korruption und Misswirtschaft haben schweren Schaden angerichtet.

Die erhebliche Abweichung bei den gemeldeten Todeszahlen weist auf Probleme bei der Koordination und Reaktion hin. So sind beispielsweise die Zahlen des Libyschen Roten Halbmonds höher, vermutlich weil sie Details beinhalten, die in den offiziellen Berichten fehlen.

Der Dammbruch wirft Fragen zur Verantwortung im post-Gadhafi-Libyen auf. Schlechte Verwaltung ist üblich, führt jedoch selten zu derart gravierenden Problemen. Öffentliche Gelder wurden bereitgestellt, aber nicht effizient genutzt. Zukünftige Gerichtsentscheidungen könnten mehr Aufschluss geben und härtere Verantwortlichkeitsmaßnahmen durchsetzen.

Libyens fortwährende Konflikte erschweren Rettungs- und Wiederaufbaumaßnahmen beträchtlich. Unterschiedliche Anführer setzen widersprüchliche Strategien und Prioritäten durch, was zu weiteren Verzögerungen führt. Unter diesen Umständen bleibt internationale Hilfe unverzichtbar. Doch die anhaltenden internen Kämpfe erschweren die Verteilung der Hilfsgüter und behindern den Wiederaufbau.

Libyens Lage bleibt instabil. Ohne eine stabile und geeinte Regierung werden Probleme mit der Infrastruktur und der öffentlichen Sicherheit wahrscheinlich anhalten. Ziel ist es, dass diese Entscheidung zu mehr Verantwortung führt und dazu beiträgt, ähnliche Probleme in der Zukunft zu verhindern.

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