Labours leiser Optimismus vs. konservative Düsternis: Wahl 2024 im Fokus

BerlinDie Wahl 2024 im Vereinigten Königreich ist von großer Bedeutung. Die Labour-Partei unter der Führung von Keir Starmer ist zuversichtlich, während Rishi Sunaks Konservative auf Schwierigkeiten stoßen. Starmer erklärte am Mittwochabend: „Wir können uns keine weiteren fünf Jahre unter den Konservativen leisten. Aber Veränderung wird nur geschehen, wenn Sie Labour wählen.“

Die Konservativen geben zu, dass Labour wahrscheinlich gewinnen wird. Sie bitten die Wähler jedoch, Labour nicht zu viel Macht zu verleihen. Trotzdem besteht Sunak darauf, dass das Wahlergebnis noch ungewiss ist.

Bedeutende Wahlen im Vereinigten Königreich, die die Politik des Landes veränderten, umfassen die Wahl von 1945, in der Winston Churchill gegen die Labour-Partei verlor, die Wahl von 1964, in der Labour 13 Jahre konservativer Herrschaft beendete, die Wahl von 1979, in der Margaret Thatcher die erste weibliche Premierministerin wurde, und die Wahl von 1997, in der Tony Blair seine erste von drei Amtszeiten gewann.

Sunak warnte, dass die Labour-Partei viele Sitze gewinnen und zu viel Macht erhalten könnte. Er rief die Menschen dazu auf, die Konservativen zu unterstützen, um den Einfluss der Labour-Partei zu verringern.

Labour verspricht, die schwächelnde Wirtschaft anzukurbeln, in die Infrastruktur zu investieren und Großbritannien zum Vorreiter in der sauberen Energie zu machen. Die Geschäftswelt und konservative Zeitungen wie The Sun, die Rupert Murdoch gehört, unterstützen Starmer und befürworten seinen Wechsel zur politischen Mitte.

Das Sun-Editorial erklärte, Sir Keir habe sich die Chance verdient, die Führung zu übernehmen, indem er seine Partei wieder in eine zentralere Position der britischen Politik brachte — etwas, das zuletzt unter Tony Blair geschah.

Der ehemalige Labour-Kandidat Douglas Beattie betont, dass Starmers besonnene Haltung genau das ist, was das Land derzeit benötigt. Im Gegensatz dazu kämpft die konservative Kampagne mit Problemen: Regen störte Sunaks Ankündigung und er verließ frühzeitig die Gedenkfeiern zum D-Day in Frankreich.

Mehrere Konservative in Sunaks Umfeld stehen unter Verdacht, geheime Informationen genutzt zu haben, um auf das Wahltermin zu wetten. Dies verschärft das bestehende politische Chaos und die schlechte Verwaltung innerhalb der Partei. Darüber hinaus haben Boris Johnsons Partys während des Lockdowns und Liz Truss' umfangreiche Steuersenkungen das Ansehen der Partei weiter beschädigt.

Viele Menschen sind unzufrieden mit dem öffentlichen Gesundheitssystem und dem schlechten Zustand der Infrastruktur. Nigel Farage nutzt diese Unzufriedenheit, um seine anti-immigrantischen Ansichten zu fördern. Auch die Liberaldemokraten und die Grünen wollen diese unzufriedenen Wähler für sich gewinnen.

Viele Wähler wissen nicht, wem sie vertrauen können. Michelle Bird, eine Hafenarbeiterin aus Southampton, äußerte sich dazu: „Ich habe keine Ahnung, welcher Politiker mich als Arbeiter unterstützt. Ich weiß einfach nicht, wer von ihnen der Bessere ist."

Das Vereinigte Königreich hat seit fast fünf Jahren keine Wahl mehr abgehalten. Die Konservative Partei hat Fehler in ihrer Kampagne gemacht. Labour erhält Unterstützung von Unternehmen und den Medien. Viele Menschen sind unzufrieden, und das Vertrauen in alle Politiker ist gering.