Kriminalitätsrate 2023 laut Bundespolizei auf Rekordniveau seit 12 Jahren gestiegen
BerlinDie Bundespolizei verzeichnete 2023 die höchste Kriminalitätsrate seit 12 Jahren. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) präsentierte den Jahresbericht mit 790.245 registrierten Straftaten. Das ist ein Anstieg von 12,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Knapp die Hälfte der Delikte waren Verstöße gegen das Aufenthaltsrecht, ein Anstieg von gut 38 Prozent. Auch bei Sexualdelikten, Taschen- und Gepäckdiebstählen sowie Gewaltdelikten gab es starke Zuwächse. Sachbeschädigungen und Urkundendelikte gingen hingegen zurück.
Delikt | Anstieg in % |
---|---|
Verstöße gegen das Aufenthaltsrecht | +38% |
Sexualdelikte | +14,9% |
Taschen- und Gepäckdiebstähle | +16,4% |
Gewaltdelikte | +10,6% |
Heiko Teggatz von der Deutschen Polizeigewerkschaft betonte, dass besonders Großstadtbahnhöfe Problempunkte für Gewaltdelikte bleiben. In Zügen, Bahnhöfen und Anlagen der Bahn wurden rund 425.000 Straftaten registriert.
Bei den Grenzkontrollen sank die Zahl der unerlaubten Einreisen auf knapp über 53.000 in 2024, im Vorjahr waren es knapp 128.000. Faeser und Dieter Romann, Präsident der Bundespolizei, sehen darin einen Erfolg der verstärkten Grenzkontrollen zu Österreich, Tschechien, Polen und zur Schweiz.
Die Angriffe auf Beamte der Bundespolizei erreichten 2023 mit 2.979 Fällen einen Höchststand, 792 Beamte wurden verletzt. Der Großteil der Angriffe ereignete sich auf Streifen oder bei kriminalpolizeilichen Ermittlungen.
Innenministerin Faeser kündigte für 2025 zusätzliche 1.000 Stellen und 310 Millionen Euro für die Bundespolizei an. Ab 2026 sollen dauerhaft 312 Millionen Euro bereitgestellt werden.
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