Joshua Wong bittet um mildere Strafe im historischen Sicherheitsfall

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Durch Hans Meier
- in
Hongkonger Skyline mit Text zum Nationalen Sicherheitsgesetz.

BerlinJoshua Wong appellierte an das Gericht, um eine kürzere Strafe in einem viel beachteten nationalen Sicherheitsfall zu erwirken. Als er den Gerichtssaal betrat, winkte er den Zuschauern zu. Mit ihm waren fünf weitere Aktivisten anwesend, darunter:

  • Ehemaliger Vorsitzender der Demokratischen Partei, Wu Chi-wai
  • Ehemaliger pro-demokratischer Abgeordneter, Jeremy Tam
  • Aktivist Tam Tak-chi

Wongs Anwalt, Marco Li, argumentierte, dass Wong als "aktiver Teilnehmer" eingestuft werden sollte. Li erläuterte, dass Wong weder die inoffizielle Vorwahl organisiert noch dabei geholfen habe. Das Sicherheitsgesetz sieht eine Gefängnisstrafe von drei bis zehn Jahren für aktive Teilnehmer vor. Li empfahl eine Reduzierung der Strafe um ein Drittel, da Wong sich schuldig bekannt hatte.

Li erklärte, dass Wong nach seiner Haftstrafe sein Leben ändern möchte. Wong ist für seine langjährige Aktivistenarbeit bekannt. 2012 führte er Proteste gegen Regierungspläne zur Einführung nationaler Bildungsprogramme in Hongkonger Schulen an. 2014 erlangte er während der 79-tägigen Occupy-Bewegung, die für freie Wahlen des Hongkonger Regierungschefs kämpfte und Straßen blockierte, noch größere Bekanntheit.

Im Jahr 2019 bemühte sich Wong, Unterstützung aus anderen Ländern für die führungslose Protestbewegung zu gewinnen. Peking bezeichnete ihn als Unterstützer der Unabhängigkeit Hongkongs und beschuldigte ihn, andere Länder in den Konflikt zu verwickeln. Am 30. Juni 2020 trat das Nationale Sicherheitsgesetz in Kraft. Kurz darauf löste sich "Demosisto", eine von Wong mitgegründete politische Partei, auf.

Die Anhörungen zur Strafmilderung für die 45 verurteilten Angeklagten dauern noch an und sollen bis Anfang August abgeschlossen sein. Über das Strafmaß wird später entschieden. Das nationale Sicherheitsgesetz sieht je nach Schwere des Verbrechens unterschiedliche Strafen vor. Für leichte Fälle können die Strafen unter drei Jahren liegen, während bei schweren Vergehen bis zu 10 Jahre bis lebenslänglich verhängt werden können.

Einige Menschen behaupten, das Sicherheitsgesetz ziele auf Demokratieaktivisten in der Stadt ab. Doch die Regierungen von Hongkong und Peking betonen, dass das Gesetz nach den Protesten von 2019 wieder Ordnung geschaffen habe.

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