Innovative Therapie induziert Ferroptose zur Zerstörung von Tumorzellen
BerlinForscher der Ruhr-Universität Bochum in Deutschland haben eine neue Methode zur Bekämpfung von Krebs entdeckt, indem sie Tumorzellen durch Ferroptose absterben lassen, eine spezielle Form des Zelltodes. Herkömmliche Krebstherapien zielen darauf ab, Krebszellen durch Apoptose abzutöten, eine andere Art des Zelltodes. Allerdings können Krebszellen manchmal der Apoptose entkommen, was die Behandlungen im Laufe der Zeit weniger wirksam macht. Diese neue Methode könnte die Krebsbehandlung erheblich verbessern.
Hauptpunkte:
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Neuer Ansatz zur Krebsbekämpfung: Einsatz von Kobalt in der Ferroptose
- Wirkmechanismus: Ferroptose beruht auf der Ansammlung von Lipidperoxiden, die durch Eisen katalysiert wird.
- Innovativer Ansatz: Ein kobaltbasiertes Metallkomplex wurde entwickelt, um die Ferroptose zu aktivieren.
- Vorläufige Wirksamkeit: In Laborstudien zeigte dieser Komplex eine Verlangsamung des Mikrotumorwachstums.
- Zukünftige Schritte: Tierstudien und klinische Tests sind erforderlich, um Sicherheit und Wirksamkeit zu prüfen.
Bevor in den 2010er Jahren Ferroptose entdeckt wurde, konzentrierten sich Wissenschaftler hauptsächlich auf Apoptose bei der Krebsbehandlung. Ferroptose unterscheidet sich von Apoptose dadurch, dass hierbei die Lipidmembranen der Zellen angegriffen werden. Sie benötigt Eisen, um Lipidperoxide zu erzeugen, oxidierte Fettsäuren, die zum Zelltod führen. Das Bochumer Team könnte nun eine neue Substanz entwickelt haben, die das Problem der Resistenzbildung in Tumorzellen, ein häufiges Hindernis bei der Krebsbehandlung, lösen könnte.
Forscher haben eine Verbindung auf Kobaltbasis entwickelt, die sich in den Mitochondrien ansammelt. Diese Anreicherung führt zur Freisetzung von reaktiven Sauerstoffspezies, insbesondere Hydroxidradikalen. Diese Radikale schädigen mehrfach ungesättigte Fettsäuren, wodurch Lipidperoxide entstehen, die eine Art des Zelltods namens Ferroptose auslösen. Diese Methode ist bemerkenswert, da sie Krebszellen auf eine andere Weise angreift und somit eine potenziell neue Behandlungsoption gegen Tumore bietet, die gegenüber herkömmlichen Therapien resistent sind.
Die Studie zeigt, dass dieser Metallkomplex wirksam gegen verschiedene Krebszelllinien und künstliche Mikrotumore ist und hebt Ferroptose als potenzielle Behandlung hervor. Allerdings gibt es Hürden auf dem Weg von Laborergebnissen zur klinischen Anwendung. Der Metallkomplex kann derzeit nicht gezielt nur Tumorzellen angreifen, was die Gefahr birgt, gesunde Zellen zu schädigen. Daher ist weitere Forschung notwendig, um Transportsysteme zu entwickeln, die den Metallkomplex ausschließlich zu den Krebszellen lenken können.
Jüngste Fortschritte bei der Entwicklung gezielter Behandlungssysteme. Nanotechnologie stellt eine vielversprechende Methode dar, um Kobaltkomplexe direkt zu Tumoren zu transportieren. Mithilfe von Techniken wie lipidbasierten Nanopartikeln und Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten können diese Komplexe gezielt an Krebszellen abgegeben werden. Der Einsatz dieser Techniken könnte den Schaden an gesundem Gewebe reduzieren und die Wirksamkeit der Behandlung erhöhen.
Das Forscherteam der Ruhr-Universität Bochum zeigt vielversprechende Ansätze bei der Nutzung verschiedener Zellsterbemechanismen. Der Übergang von der Entdeckung zur Medikamentenzulassung erfordert zwar Zeit und zahlreiche Tierstudien, klinische Prüfungen und Regulierungen, doch diese neue Methode stellt einen bedeutenden Fortschritt dar. Wenn wir mehr über Ferroptose erfahren, werden wir besser darin, sie im Kampf gegen einige der schwierigsten Krebsarten einzusetzen.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1002/anie.202412585und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Nicolás Montesdeoca, Lukas Johannknecht, Elizaveta Efanova, Jacqueline Heinen-Weiler, Johannes Karges. Ferroptosis Inducing Co(III) Polypyridine Sulfasalazine Complex for Therapeutically Enhanced Anticancer Therapy. Angewandte Chemie International Edition, 2024; DOI: 10.1002/anie.202412585Diesen Artikel teilen