EU-Asylzentren außerhalb Europas: Orbán und Kollegen fordern Umstrukturierung
BerlinDie Staatsoberhäupter von Ungarn, Serbien und der Slowakei haben kürzlich vorgeschlagen, dass die EU Aufnahmeeinrichtungen außerhalb ihrer Grenzen, beispielsweise in Nordafrika, finanzieren sollte, um Asylanträge zu bearbeiten. Sie sind der Meinung, dass dadurch verhindert würde, dass Migranten nach Europa kommen, bevor ihre Anträge bearbeitet sind. Ministerpräsident Viktor Orbán erklärte, solche Zentren könnten die Einwanderung besser steuern und kritisierte das derzeitige System als ineffizient.
Zentrale Punkte des Vorschlags umfassen:
- Die Einrichtung von Anlaufstellen außerhalb der EU zur Bearbeitung von Asylanträgen.
- Die Finanzierung und den Betrieb dieser Zentren durch die EU.
- Den Eintritt nach Europa nur mit genehmigten Anträgen zu erlauben.
Viktor Orbán ist bekannt für seine anti-immigrantion Haltung, die er während seiner Amtszeit betont hat. 2015 errichtete Ungarn Grenzzäune als Reaktion auf den Anstieg der Migrantenzahlen. Der slowakische Politiker Robert Fico verfolgt nun einen ähnlichen Ansatz. Er hat auch öffentlich gegen die neuesten EU-Änderungen in der Migrationspolitik Stellung bezogen und fordert strengere Maßnahmen, einschließlich vermehrter Abschiebungen.
Frontex, die Grenzbehörde der EU, berichtete, dass die Zahl der irregulären Grenzübertritte in die EU in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 um 42 % zurückgegangen ist. Auf der Westbalkanroute, die Serbien und Ungarn umfasst, sank die Zahl der Übertritte um 79 %. Dies verdeutlicht, dass die derzeitigen Systeme wirksam sind, um irreguläre Migration zu reduzieren, ohne strengere Regelungen einzuführen.
Pläne der Führer könnten weitreichende Auswirkungen haben. Durch die Einrichtung von Asylzentren außerhalb der EU wird Europa weniger für Menschen an seinen Grenzen verantwortlich und verlagert den Fokus auf Regionen wie Nordafrika. Dies wirft Bedenken hinsichtlich der Sicherheit und Rechte der Asylsuchenden in diesen Ländern auf. Diese Maßnahmen könnten illegale Grenzübertritte verringern, bedeuten jedoch auch mehr Aufwand und Kosten für die EU in Ländern, die keine EU-Mitglieder sind.
Uneinigkeit in der EU: Migrationspolitik im Fokus
In der EU nehmen die Meinungsverschiedenheiten über den Umgang mit Migration zu. Einige Länder plädieren für strengere Kontrollen, während andere sich für humanere Lösungen einsetzen. Während diese Debatten andauern, muss die EU einen Weg finden, um Sicherheitsbedenken zu berücksichtigen und gleichzeitig die Menschenrechte sowie das Völkerrecht zu respektieren. Führende Politiker wie Orbán, Fico und ihre Anhänger streben nach einem sichereren Europa, könnten jedoch auf Widerstand seitens liberalerer EU-Mitglieder stoßen.
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