Wie das Fühlen am Handgelenk unsere Handwahl beeinflussen kann

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Johannes Müller
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Armband, das Signale aussendet, mit einer Hand, die eine Aufgabe auswählt.

BerlinNeueste Untersuchungen erforschen, wie die Stimulation des Handgelenks beeinflussen kann, welche Hand wir für einfache Aufgaben wählen. Normalerweise entscheiden wir uns automatisch für eine Hand, basierend auf Hinweisen wie der Position oder der Form eines Objekts. Sind diese Hinweise jedoch unklar, kann die Stimulation bestimmter Nerven am Handgelenk dazu führen, dass wir die Hand auf dieser Seite bevorzugen.

Aktivierung der Nerven im Handgelenk kann die Entscheidung zugunsten der Nutzung dieser Hand beeinflussen. Dieser Effekt ist besonders stark, wenn die Entscheidung unklar ist. Bei einfachen, schnellen Aufgaben kann eine Stimulation des Handgelenks die Ausführung beschleunigen.

Diese Erkenntnisse sind faszinierend. Wenn das Gehirn unsicher ist, welche Hand es benutzen soll, neigt es dazu, diejenige zu wählen, die bereits einmal etwas gespürt hat. Das bedeutet, dass das Gefühl von etwas das Entscheidungsverhalten des Gehirns beeinflussen kann, indem es sanft auf eine Wahl hinarbeitet. Es geht nicht nur um eine schnellere Entscheidung, sondern um eine unmerkliche Veränderung der Vorlieben.

Verständnis dieses Prozesses könnte zu neuen Behandlungen führen, besonders für Menschen mit Bewegungsproblemen, wie Schlaganfallpatienten. Durch das Anlegen elektrischer Impulse am Handgelenk könnte die Nutzung einer schwächeren Hand verbessert werden. Beispielsweise könnten Schlaganfallüberlebende durch die häufige Nutzung einer zuvor gelähmten Hand langsam Bewegung und Funktion zurückgewinnen. Diese Methode lässt sich mit Physiotherapie kombinieren, um eine Umstrukturierung des Gehirns zu fördern und die Handfunktion zu verbessern.

Neue Erkenntnisse: Sensorische Signale beeinflussen Bewegungsentscheidungen

Diese Entdeckung verhilft uns zu einem besseren Verständnis davon, wie wir Bewegungsentscheidungen treffen. Gewöhnlich konzentrieren wir uns auf Hirnregionen, die Bewegungen planen und ausführen. Jetzt wissen wir jedoch, dass sensorische Signale unsere Entscheidungen beeinflussen können, auch wenn wir uns dessen nicht voll bewusst sind. Dies könnte die Herangehensweise an die Rehabilitation verändern und möglicherweise neue Möglichkeiten aufzeigen, wie sensorische Eingaben die motorische Erholung verbessern können.

Tastbasierte Elemente könnten die Erholung nach Hirnverletzungen einfacher und kostengünstiger machen als bisher angenommen. Zukünftig könnten kleine, tragbare Geräte in normale Therapieabläufe integriert werden, um den Patienten zusätzliche Unterstützung bei der Genesung zu bieten.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1038/s41598-024-73245-7

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Kento Hirayama, Toru Takahashi, Xiang Yan, Takayuki Koga, Rieko Osu. Somatosensory stimulation on the wrist enhances the subsequent hand-choice by biasing toward the stimulated hand. Scientific Reports, 2024; 14 (1) DOI: 10.1038/s41598-024-73245-7
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