Gaza: Bildungsnotstand bedroht Zukunft der Kinder im zweiten Jahr

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Durch Ernst Müller
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Leeres Klassenzimmer mit kaputten Tischen und zerbrochenen Fenstern.

BerlinDer länger andauernde Bildungsnotstand in Gaza gefährdet die Zukunft vieler Kinder. Laut humanitärer Helfer ist der Schaden offensichtlich: Jüngere Kinder hinken in ihrer schulischen und sozialen Entwicklung hinterher, während ältere Kinder häufiger zur Kinderarbeit oder frühen Heirat gedrängt werden. Tess Ingram von UNICEF erklärt, dass eine lange Zeit ohne Schulbildung die Wahrscheinlichkeit verringert, dass die Kinder ihre Ausbildung fortsetzen.

Gaza: 625.000 Schulkinder verpassen fast ein ganzes Schuljahr

Die 625.000 schulpflichtigen Kinder in Gaza haben fast ein ganzes Schuljahr verpasst. Die Schulen wurden geschlossen, nachdem Israel seine Angriffe als Reaktion auf die Hamas-Aktionen im Süden Israels am 7. Oktober begann. Da der Konflikt zwischen Israel und der Hamas andauert, wissen weder Kinder noch Eltern, wann der Schulunterricht wieder aufgenommen wird.

Kriegsfolgen für die Bildungsinfrastruktur:

  • Über 90% der Schulgebäude in Gaza wurden durch israelische Bombardierungen beschädigt.
  • Etwa 85% dieser Gebäude benötigen umfassende Rekonstruktionen.
  • Auch die Universitäten in Gaza sind stark in Mitleidenschaft gezogen worden.
  • Der Großteil der vertriebenen Bevölkerung Gazas lebt in überfüllten Zeltlagern oder zu Notunterkünften umfunktionierten Schulen.

Die beschädigten Schulen bedeuten, dass eine vollständige Bildung für lange Zeit erschwert sein wird. Israel behauptet, dass Hamas Schulen als Stützpunkte nutzt, wodurch der Wiederaufbau komplizierter wird.

Der Krieg zwingt viele Kinder zur Arbeit. Mit geschlossenen Schulen suchen nun Kinder wie Mo'men Qudeh, die früher gute Leistungen in der Schule erzielten, nach verkaufbaren Materialien. Dies könnte häufiger vorkommen, da Familien ums Überleben kämpfen.

Hilfsorganisationen unterstützen, indem sie temporäre Schulen und Bildungsprogramme einrichten. UNICEF und andere Organisationen haben 175 temporäre Schulen aufgebaut und helfen damit rund 30.000 Schülern. Diese Bemühungen gestalten sich jedoch schwierig, da es an Materialien wie Stiften, Papier und Büchern mangelt, da diese nicht als überlebenswichtig angesehen werden.

Programme von Organisationen wie UNRWA versuchen, Kinder durch Spiele, Kunst und Sport zu engagieren. Diese Aktivitäten sollen emotionale Unterstützung und ein Gefühl von Normalität bieten, ersetzen jedoch keine vollständige Bildung. Die Schwierigkeiten, Bildungsmaterialien nach Gaza zu bringen, verdeutlichen die schwere Lage. Der Zugang zu grundlegenden Bildungsressourcen ist ein großes Problem, da Lebensmittel und Medizin Vorrang haben.

Die Zukunft der Kinder in Gaza ist von vielen Hindernissen in ihrer Bildung geprägt. Obwohl Hilfe geleistet wird, gibt es zahlreiche Herausforderungen, was zeigt, dass die Bildungsprobleme der Jugend in Gaza noch nicht gelöst sind.

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