Fed erwägt Zinssenkungen: Tempo bleibt unklar

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Durch Klaus Schmidt
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Gebäude der Federal Reserve mit fallenden Zinssymbolen.

BerlinFed steht kurz vor Zinssenkungen: Rätsel um das Tempo

Die Entscheidungsträger der Federal Reserve sind kurz davor, die Zinsen zu senken, und viele fragen sich, wie rasch und häufig dies erfolgen wird. Derzeit zeigen die Futures-Märkte eine Wahrscheinlichkeit von 64%, dass die Fed die Zinsen dieses Jahr dreimal senken wird - im September, November und Dezember. Dies weicht vom früheren Plan der Fed ab, der lediglich eine Zinssenkung im Jahr 2024 und weitere vier in den Jahren 2025 und 2026 vorsah. Die zentrale Frage bleibt: Wie schnell wird die Fed handeln?

Mehrere Faktoren beeinflussen die Geschwindigkeit der Zinssenkungen.

Wachstum der Wirtschaft, Arbeitsmarktlage und Inflationstrends sind wesentliche Faktoren, die man berücksichtigen sollte.

Sollte die Wirtschaft weiter wachsen und die Arbeitsplätze zunehmen, könnte die Fed langsam die Zinssätze senken. Vizepräsidentin Kamala Harris könnte politisch davon profitieren, falls diese Senkungen bald erfolgen und die Wirtschaft schnell beleben. Im Gegensatz dazu meint der ehemalige Präsident Donald Trump, dass die Fed bis nach den Wahlen im November warten sollte, die nur zwei Tage vor ihrem nächsten Treffen stattfinden.

Aktuelle Anzeichen deuten darauf hin, dass der Arbeitsmarkt sich abkühlt, was den Zielen der US-Notenbank entspricht. In den letzten drei Monaten wuchs die Zahl der Arbeitsplätze durchschnittlich um 177.000 pro Monat, im Vergleich zu 275.000 pro Monat im Vorjahr. Diese Verlangsamung könnte darauf hindeuten, dass wir nach der Pandemie zu einer stabilen Wachstum zurückkehren, oder sie könnte ein Warnsignal für eine bevorstehende Rezession sein. Gennadiy Goldberg von TD Securities sagte, dass die Fed bei weiterer Abkühlung des Arbeitsmarktes schneller die Zinsen senken könnte.

Fed-Chef Jerome Powell und andere Beamte konzentrieren sich nun darauf, sicherzustellen, dass der Arbeitsmarkt nicht zu schwach wird. Kürzlich sagte Powell, dass hohe Inflation nicht das einzige Problem sei, um das man sich Sorgen machen müsse, wodurch deutlich wird, dass sie sich auch um Arbeitsplätze sorgen. Daten zeigen eine Arbeitslosenquote von 4,1% und eine Wirtschaftswachstumsrate von 2,8% im zweiten Quartal, aber das Wachstum betrug nur 1,4% im ersten Quartal.

Ökonom William English von der Yale-Universität sagte, dass Powell möglicherweise während seiner Rede im August auf der Jackson Hole Konferenz die zukünftigen Pläne der Fed erläutern könnte. Bis dahin könnten Änderungen in den Mitteilungen der Fed nach ihren Sitzungen Hinweise geben. Zum Beispiel erwähnte die Mitteilung im Juni „mäßigem weiteren Fortschritt“ in Richtung eines 2% Inflationsziels. Wenn dieses Wort „mäßig“ gestrichen oder geändert wird, könnte das bedeuten, dass sie bereit sind, die Zinsen früher zu senken.

Die Inflation entspricht derzeit den Zielen der Federal Reserve, was zu größeren Zinssenkungen führen könnte. Die Fed prognostizierte eine Inflation von 2,8% bis zum Jahresende, doch bereits im Juni lag sie bei 2,5%. Sollte dieser Trend anhalten, könnten größere Zinssenkungen in Betracht gezogen werden als ursprünglich geplant. Einige zögern jedoch, da die Inflation in diesem Jahr möglicherweise nicht viel weiter sinken wird.

In den kommenden Monaten wird es für Entscheidungsträger wichtig sein, die Inflationsdaten der letzten drei und sechs Monate genau zu analysieren, da diese erfreulichere Ergebnisse zeigen. Im Juni lag der Dreimonatsdurchschnitt der Inflation, ohne Berücksichtigung von Lebensmitteln und Energie, bei lediglich 2,3 %. Dies deutet darauf hin, dass die Federal Reserve möglicherweise früher als ursprünglich erwartet eine Zinssenkung in Betracht zieht, trotz einiger bestehender Probleme.

Die zukünftigen Entscheidungen werden von Marktteilnehmern, Politikern und der allgemeinen Öffentlichkeit genau beobachtet. Die Geschwindigkeit und der Zeitpunkt möglicher Zinssenkungen könnten große Auswirkungen auf die US-Wirtschaft und die Politik haben.

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