Ex-Premier Muhyiddin wegen Anstiftung durch Königskommentar angeklagt
BerlinEx-Malaysischer Premierminister Muhyiddin Yassin wegen Majestätsbeleidigung beschuldigt
Der frühere malaysische Premierminister Muhyiddin Yassin wird der Verleumdung des ehemaligen Königs Sultan Abdullah beschuldigt. Dies geschieht zu einer Zeit, in der die politische Lage bereits instabil ist. Zudem sieht sich Muhyiddin Anklagen wegen Korruption und Geldwäsche gegenüber, die er als politisch motiviert bezeichnet.
Muhyiddin führt eine Gruppe an, die den islamischen Nationalismus unterstützt und zunehmend Rückhalt bei den Malaien findet, die etwa zwei Drittel der 34 Millionen Einwohner Malaysias ausmachen. Der wachsende Zuspruch für diese Gruppe markiert einen bedeutenden Wandel in der malaysischen Politik und verdeutlicht die Spannungen zwischen den verschiedenen ethnischen und politischen Gruppierungen.
Königliche Kritik und politische Kontroversen
- Muhyiddin steht in der Kritik, weil er angeblich den ehemaligen König Sultan Abdullah verspottete.
- Dessen Sohn verurteilt Muhyiddins Äußerungen als gefährlich.
- Muhyiddin bestreitet die Anschuldigungen und behauptet, seine Aussagen seien wahrheitsgemäß.
- Die Debatte über den Einsatz des Sedition Acts hält an.
- Zudem sieht sich Muhyiddin Korruptions- und Geldwäschevorwürfen gegenüber.
Sultan Abdullah war bis zum 30. Januar König und äußerte sich nicht zu dem Fall. Sein Sohn kritisierte Muhyiddin und sagte, dessen Äußerungen könnten Spaltungen unter den Menschen verursachen und die königliche Institution schädigen. Muhyiddin verteidigte sich und behauptete, seine Aussagen seien wahr und er habe die Unterstützung von 115 der 222 Parlamentsmitglieder.
Das Seditionsgesetz, ein Überbleibsel der britischen Kolonialherrschaft, ist aufgrund seiner vagen Formulierung und Missbrauchsmöglichkeiten umstritten. Es kriminalisiert Handlungen und Äußerungen mit einer „verräterischen Tendenz“, einschließlich der Verbreitung von Hass gegen die Regierung und Monarchie oder der Schürung von rassistischen Spannungen. Rechtsexperten wie Zaid Malek von Lawyers for Liberty sind der Meinung, dass das Gesetz die Meinungsfreiheit unterdrückt und Diskussionen über die Nutzung der verfassungsmäßigen Macht durch den König erlauben sollte.
Anwar Ibrahim, der aktuelle Premierminister, hat sein Versprechen, das Gesetz gegen Volksverhetzung abzuschaffen, nicht eingehalten. Dies sorgt für Bedenken hinsichtlich der Meinungsfreiheit in Malaysia und Ängste, dass das Gesetz genutzt werden könnte, um politische Gegner zum Schweigen zu bringen.
Muhyiddin droht eine Haftstrafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe, falls er schuldig gesprochen wird. Sein Fall beleuchtet den fortwährenden Machtkampf zwischen verschiedenen politischen Gruppierungen in Malaysia. Die Anklage gegen Muhyiddin ähnelt derjenigen gegen den ehemaligen Premierminister Najib Razak, der wegen mehrerer Vergehen verurteilt wurde und nun eine 12-jährige Gefängnisstrafe verbüßt.
Malaysia steht vor rechtlichen und politischen Herausforderungen, die seine Zukunft ungewiss machen. Die Anwendung des Sedition Act gegen einen ehemaligen Führer deutet auf einen anhaltenden Kampf um die Meinungsfreiheit und politische Kontrolle in einem Land hin, das durch erhebliche ethnische und politische Unterschiede geprägt ist.
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