EuGH verurteilt Russland für Menschenrechtsverletzungen nach Krim-Annexion
BerlinDer Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat Russland für mehrere Menschenrechtsverletzungen in der Krim seit der Übernahme der Region im Jahr 2014 verantwortlich gemacht. Diese Entscheidung folgt sechs Monate nach dem Urteil des UN-Gerichtshofs, welches feststellte, dass Russland gegen eine internationale Vereinbarung verstoßen hat, indem es die Nutzung der ukrainischen Sprache in Schulen einschränkte und eine tatarische Versammlung verbot.
Das Gericht befand Russland für verschiedene Verstöße verantwortlich, darunter:
- Verschwindenlassen von Personen
- Misshandlung ukrainischer Soldaten
- Belästigung und Misshandlung ethnischer Ukrainer und Krimtataren
- Einschüchterung von Journalisten
Das Urteil belegte, dass Moskau religiöse Führer und nicht-russische Medien ungerecht behandelt hat. Öffentliche Versammlungen sowie Solidaritätsbekundungen für die Ukraine wurden ebenfalls untersagt. Darüber hinaus wurde der Gebrauch der ukrainischen Sprache in Schulen streng reguliert.
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte gehört zum Europarat, einer bedeutenden Menschenrechtsorganisation. Russland wurde vor über zwei Jahren aus dem Europarat ausgeschlossen, nachdem es in die Ukraine einmarschiert war. Aus diesem Grund kann das Gericht seine Urteile in Russland nicht durchsetzen. Dennoch können die Entscheidungen des Gerichts Menschen helfen, die Entschädigung verlangen.
Moskau rechtfertigt die Annexion der Krim 2014 mit dem Ergebnis des Referendums. Russische Beamte behaupten, die Mehrheit der Bevölkerung habe den Anschluss an Russland gewünscht. Zudem betont Moskau, es habe keine Menschenrechtsverletzungen in der Region gegeben.
Mehrere westliche Länder wie die USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland haben die russische Annexion der Krim kritisiert. Sie sind der Meinung, dass das Referendum gefälscht war und dass die Übernahme rechtswidrig war.
In seiner schriftlichen Entscheidung führte das Gericht Russlands Verantwortung für folgende Punkte an:
- Diskriminierung ethnischer Ukrainer und Krimtataren
- Belästigung religiöser Führer
- Unterdrückung nicht-russischer Medien
- Verbot öffentlicher Versammlungen zur Unterstützung der Ukraine
- Unterdrückung der ukrainischen Sprache in Schulen
Das Straßburger Gericht betonte Russlands Beteiligung am Verschwindenlassen von Menschen und der schlechten Behandlung ukrainischer Soldaten. In der Krim werden Journalisten bedroht und ihre Freiheit durch russische Vorschriften eingeschränkt. Auch die Krimtataren sind Zielscheibe, sie sind schon lange Diskriminierungen ausgesetzt.
Der Ausschluss aus dem Europarat bedeutet, dass Russland die Gerichtsentscheidung nicht befolgen muss. Dennoch könnte dieses Urteil Einzelpersonen bei ihren Entschädigungsansprüchen unterstützen.
Nach der Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 verschlechterte sich der Konflikt mit der Ukraine zunehmend. Viele westliche Länder unterstützen die Ukraine und lehnen Russlands Vorgehen ab. Trotz weltweiter Kritik behauptet Russland, die Krim legal übernommen zu haben und die dortige Bevölkerung zu schützen.
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