Äthiopien in Sorge: ägyptisch-somalische Militärpläne erhöhen Spannungen am Horn von Afrika

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Ernst Müller
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Äthiopische Flagge vom ägyptischen und somalischen Flaggen überschattet.

BerlinEthiopien besorgt über mögliche Verteidigungsallianz zwischen Ägypten und Somalia

Äthiopien zeigt sich beunruhigt über ein mögliches Verteidigungsabkommen zwischen Ägypten und Somalia, da die Spannungen im Horn von Afrika zunehmen. Obwohl Kairo noch keine offizielle Bestätigung gegeben hat, sorgt allein schon die Vorstellung ägyptischer Truppen in Somalia für Unruhe in Addis Abeba. Das äthiopische Außenministerium betonte, dass das Land bei Handlungen, die die Region destabilisieren könnten, nicht untätig bleiben wird.

Äthiopien und Ägypten streiten über den Grand Ethiopian Renaissance Dam (GERD). Ägypten befürchtet, dass der vier Milliarden Dollar teure Damm am Blauen Nil seine Wasserversorgung und Landwirtschaft beeinträchtigt. Äthiopien hingegen sieht das Bauwerk als unerlässlich für die Stromproduktion an. Dieses Wasserkraftprojekt hat die Spannungen zwischen beiden Ländern verschärft.

Äthiopien befindet sich auch in einem Streit mit Somalia wegen Somaliland, einer Region, die vor über 30 Jahren ihre Unabhängigkeit erklärte, jedoch international nicht anerkannt wird. Äthiopien strebt Zugang zum Roten Meer an und plant ein Abkommen mit Somaliland, das die Anmietung von Küstenland zum Bau einer Marinebasis vorsieht. Im Gegenzug würde Äthiopien Somaliland als unabhängigen Staat anerkennen, was die somalische Bundesregierung ablehnt.

Äthiopien sieht sich mit einer schwierigen politischen Lage konfrontiert, geprägt von internen Konflikten und wirtschaftlichen Problemen. Die Zusammenarbeit benachbarter Länder bei militärischen Aktionen hat die Situation zusätzlich verkompliziert. Hier sind die Hauptursachen für diese Spannungen.

  • Das GERD-Projekt: Äthiopiens Staudamm am Blauen Nil ist ein nationales Symbol des Stolzes, gefährdet aber die Wassersicherheit Ägyptens.
  • Konflikt um Somaliland: Äthiopiens Abkommen mit Somaliland über den Zugang zum Roten Meer steht im Widerspruch zu Somalias Ansprüchen auf territoriale Integrität.
  • Ägyptens Einfluss: Ägypten wird im Horn von Afrika zunehmend aktiv, möglicherweise zum Nachteil Äthiopiens.

Äthiopien wirft Somalia vor, mit anderen Ländern zusammenzuarbeiten, um die Region zu destabilisieren, was die Besorgnis Äthiopiens zeigt, umzingelt oder ausmanövriert zu werden. Die Regierung von Somaliland lehnt jegliche militärische Präsenz Ägyptens ab und betont ihren Wunsch nach unabhängiger Anerkennung ohne ausländische militärische Einmischung.

Der anhaltende Konflikt mit al-Shabab verschärft die Probleme Somalias. Das Land ist stark auf die Friedenssoldaten der Afrikanischen Union angewiesen. Sollten ägyptische Truppen eingreifen, könnte dies das Machtgefüge in der Region verändern.

Die künftige Zusammenarbeit zwischen Ägypten und Somalia ist unsicher, doch Äthiopiens Besorgnisse sind offensichtlich. Themen wie Wasserressourcen, Grenzkonflikte und externe Einflüsse tragen zur fragilen Lage am Horn von Afrika bei. Diese Problematik unterstreicht die Notwendigkeit intensiver diplomatischer Bemühungen, um weitere Konflikte zu vermeiden.

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