Kabinettswechsel in Ägypten: neuer Kurs gegen Wirtschaftskrise und Unzufriedenheit

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Durch Kathy Schmidt
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Ägyptisches Parlamentsgebäude mit Finanzdiagrammen und Zahnrädern

BerlinÄgypten formiert neues Kabinett aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten und öffentlichem Unmut

Ägypten hat ein neues Kabinett vorgestellt, um auf die anhaltenden wirtschaftlichen Probleme und die Unzufriedenheit in der Bevölkerung zu reagieren. Anfang des Jahres ergriff das Land Maßnahmen zur Eindämmung der Inflation und zur Anziehung ausländischer Investitionen. Diese Maßnahmen umfassten unter anderem die Freigabe des Wechselkurses für das ägyptische Pfund und eine deutliche Erhöhung des Leitzinses. Der Wechselkurs des US-Dollars liegt nun bei über 47 Pfund, im Vergleich zu etwa 31 Pfund zuvor.

Ägypten sieht sich externen Bedrohungen ausgesetzt. Angriffe der Houthis aus Jemen auf Schiffe im Roten Meer haben die Einnahmen aus dem Suezkanal verringert. Der Tourismussektor leidet ebenfalls unter lang anhaltender Instabilität, der COVID-19-Pandemie sowie anhaltenden Konflikten in Europa und dem Nahen Osten.

Präsident el-Sissi hat neue Minister ernannt, um die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen.

  • Ahmed Kouchouk, ehemals Ökonom bei der Weltbank, hat Mohamed Maait als Finanzminister abgelöst. Kouchouk spielte eine wesentliche Rolle in einem früheren Reformprogramm des Internationalen Währungsfonds.
  • Sherif Fathy, ehemaliger Minister für Zivilluftfahrt, hat Ahmed Issa als Tourismus- und Antiquitätenminister ersetzt.
  • Mahmoud Esmat ist nun für das Elektrizitätsministerium verantwortlich und soll die häufigen Stromausfälle im Sommer beheben.
  • Badr Abdelatty, erfahren in europäischen diplomatischen Beziehungen, hat Sameh Shoukry als Außen- und Migrationsminister ersetzt.
  • General Abdel-Majeed Sakr hat General Mohamed Zaki als Verteidigungsminister abgelöst.

Das neue Kabinett wurde drei Monate nach Beginn der dritten Amtszeit von Präsident el-Sissi gebildet. Er trat sein Amt erstmals Mitte 2014 an und wurde 2018 wiedergewählt. Verfassungsänderungen im Jahr 2019 verlängerten seine zweite Amtszeit um zwei Jahre und erlaubten ihm eine dritte Amtszeit von sechs Jahren. Präsident el-Sissi beauftragte Madbouly letzten Monat mit der Bildung der neuen Regierung.

Minister, ihre Stellvertreter und Provinzgouverneure legten im Präsidentenpalast in Kairo ihren Amtseid ab. Das Kabinett umfasst vier Frauen und mehrere Fachleute.

Ägypten steht vor mehreren Herausforderungen gleichzeitig. Hohe Inflation und das Bemühen, ausländische Investitionen anzuziehen, führen zu Veränderungen in den Finanzpolitiken. Zudem muss das Land seine bedeutende Tourismusbranche stabilisieren und ausbauen, die durch verschiedene Krisen gelitten hat.

Ägypten leidet unter häufigen Stromausfällen, die mehr als 106 Millionen Menschen betreffen. Mahmoud Esmat wurde zum neuen Energieminister ernannt, um diese Probleme zu lösen.

Die Außenpolitik Ägyptens spielt eine entscheidende Rolle wegen der Konflikte in Gaza, Libyen und Sudan. Badr Abdelatty, mit seiner Erfahrung als Gesandter in europäischen Ländern, ist bestens geeignet, Ägyptens internationale diplomatische Bemühungen zu führen.

Ägypten setzt auf neue, frische Kräfte und erfahrene Experten, um seine aktuellen Herausforderungen zu meistern. Diese Veränderungen sollen die Wirtschaft stabilisieren und den öffentlichen Dienst verbessern, da die Unzufriedenheit in der Bevölkerung wächst.

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