Klimawandel verändert tropische Wälder: Artenvielfalt durch steigende Temperaturen bedroht
BerlinForscher der Universitäten Exeter, Manchester Metropolitan und Cambridge haben entdeckt, dass der Klimawandel bei zwei Dritteln der tropischen Waldgebiete, die als Key Biodiversity Areas (KBAs) gelten, zu geänderten Temperaturbedingungen geführt hat. Die Untersuchung analysierte Temperaturveränderungen der letzten 30 Jahre und stellte fest, dass 66% dieser bedeutenden Ökosysteme sich in neue Temperaturbereiche verschoben haben, was erhebliche Auswirkungen auf die globale Artenvielfalt haben könnte.
Mögliche Krise für Tierarten durch Klimawandel
Die Veränderung deutet auf eine potenzielle Krise für Tierarten hin, die bisher erfolgreich unter konstanten Klimabedingungen in dicht bewaldeten Gebieten gelebt haben. Historisch gesehen gab es kaum Temperaturschwankungen, sodass sich viele Lebensformen an die stabilen Bedingungen anpassen konnten. Mit dem derzeitigen Temperaturanstieg sind diese Arten nun stärker gefährdet und könnten Schwierigkeiten haben, sich an die ungewohnt heißen Bedingungen anzupassen.
Um dieses dringende Problem anzugehen, muss der Schwerpunkt auf dem Naturschutz liegen. Richtlinien und Ressourcen sollten auf Schlüsselschutzgebiete (KBAs) abzielen, insbesondere auf solche, die noch nicht von Temperaturveränderungen betroffen sind. Dies ist entscheidend, um diese wichtigen Lebensräume für gefährdete Arten zu schützen.
20. November 2024 · 07:17
Herausforderungen der Schüler: Konflikte, Klimawandel und Krisen
Wichtige Erkenntnisse:
- 66% der tropischen Waldgebietsspezifischen Schlüsselstandorte (KBAs) erleben nun neue Temperaturregimes.
- Afrika und Lateinamerika haben den höchsten Anteil betroffener KBAs, mit 72% bzw. 59%.
- Fast 3% der KBAs in Lateinamerika haben drastische Veränderungen in ihren Temperaturregimen erfahren.
- Mehr als die Hälfte der unbetroffenen 34% der KBAs sind ohne formellen Schutz.
Die Studie betont die dringende Notwendigkeit verbesserter Naturschutzrichtlinien unter Berücksichtigung des Klimawandels. Der Mangel an politischer und finanzieller Unterstützung erschwert den Schutz der Biodiversität. Es ist entscheidend, dass nationale Regierungen diese Gebiete identifizieren und vor den Auswirkungen des Klimawandels schützen.
Um die Ziele von Rahmenwerken wie dem Globalen Biodiversitätsrahmen nach 2020 zu erreichen, der mindestens 30 % der weltweiten Landfläche bis 2030 schützen möchte, müssen wir unsere Anstrengungen intensivieren. Dazu gehört, dass wir Wichtige Biodiversitätsgebiete (KBAs) sowohl in nationale als auch in globale Naturschutzpläne integrieren und ihre Bedeutung für die Planung klimatischer Widerstandsfähigkeit anerkennen.
Temperaturveränderungen betreffen unterschiedliche Regionen auf unterschiedliche Weise, daher sind standortspezifische Strategien notwendig. In den tropischen Anden sind über 80% der Temperaturmessungen höher als jemals zuvor, was diese Region besonders gefährdet macht. Es ist entscheidend, rasch zu handeln, um die dortige Biodiversität zu schützen.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1111/conl.13050und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Brittany T. Trew, Alexander C. Lees, David P. Edwards, Regan Early, Ilya M. D. Maclean. Identifying climate‐smart tropical Key Biodiversity Areas for protection in response to widespread temperature novelty. Conservation Letters, 2024; DOI: 10.1111/conl.1305015. November 2024 · 10:41
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