Australische Untersuchung kritisiert tödlichen Drohnenangriff der IDF auf Gaza-Hilfskonvoi

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Durch Kathy Schmidt
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Brennende Lastwagen in einer Wüste mit Hilfskisten.

BerlinEin australischer Untersuchungsbericht unter der Leitung des ehemaligen Militärchefs Mark Binskin kritisiert die israelischen Militäraktionen für einen tödlichen Drohnenangriff auf einen Hilfskonvoi im Gazastreifen. Der Bericht hebt mehrere Fehler der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) hervor, darunter das Nichtbefolgen von Verfahren, falsche Identifikationen und schlechte Entscheidungen.

Binskin erklärte, dass die bewaffneten Sicherheitskräfte wahrscheinlich für Hamas-Kämpfer gehalten wurden, was zu einem erheblichen Verlust an Situationsbewusstsein führte. Er betonte, dass dies kein geplanter Angriff auf World Central Kitchen war, forderte jedoch eine Entschuldigung der israelischen Regierung bei den betroffenen Familien.

Wichtige Punkte:

  • Identifikationsfehler: Bewaffnete Wächter wurden fälschlicherweise für Hamas-Kämpfer gehalten.
  • Verfahrensfehler: Ernste Mängel in den Prozeduren der IDF.
  • Bedeutung einer Entschuldigung: Die Familien verdienen eine angemessene Entschuldigung von Israel.
  • Bedarf an stärkeren Protokollen: Verbesserte Maßnahmen zum Schutz von Hilfsarbeitern.

Außenministerin Penny Wong hat Israel aufgefordert, sich bei den betroffenen Familien zu entschuldigen. Sie betonte, dass Israel zwar Anstrengungen unternommen hat, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern, aber deutlich stärkere Maßnahmen erforderlich sind. Wong unterstrich, dass Gaza der gefährlichste Ort der Welt für Hilfsarbeiter ist. Laut U.N. sind seit Beginn des Konflikts über 250 Helfer gestorben, und viele U.N.-Fahrzeuge wurden kürzlich angegriffen.

Die Ergebnisse der Untersuchung ähneln einer früheren Untersuchung des israelischen Militärs, die zur Entlassung zweier Offiziere und zur Rüge dreier weiterer führte. Dennoch sind diese Maßnahmen nach Ansicht der Familie Frankcom unzureichend, betonte Wong. Die australische Regierung wird weiterhin auf volle Rechenschaft bestehen und auch strafrechtliche Konsequenzen in Betracht ziehen.

Israels oberste Militäranwältin, Brigadegeneral Yifat Tomer-Yerushalmi, erwägt schärfere Maßnahmen gegen die Verantwortlichen. Die Familie Frankcom begrüßte den Bericht von Binskin als ersten Schritt und forderte weitere Untersuchungen sowie angemessene Maßnahmen in Israel.

Binskin lobte die Offenheit der IDF während seiner Untersuchung. Dennoch erwähnte er, dass es schwierig sei, die Wirksamkeit der von Israel nach dem Vorfall angekündigten operativen Verbesserungen zu bewerten. Der Drohnenangriff forderte mehrere Todesopfer, darunter der amerikanisch-kanadische Jacob Flickinger, der Palästinenser Saifeddin Issam Ayad Abutaha und der Pole Damian Sobol. Ebenso wurden die britischen Sicherheitskräfte John Chapman, James Kirby und Jim Henderson getötet.

Der Bericht betont die Dringlichkeit strenger Maßnahmen zum Schutz von Helfern in Kriegsgebieten und weist auf das Versagen der aktuellen Regelungen hin. Dieses Ereignis verdeutlicht die Gefahren, denen Helfer insbesondere in instabilen Regionen wie Gaza ausgesetzt sind. Die internationale Gemeinschaft muss sich auf Rechenschaftspflicht und die Verbesserung der Sicherheitsstandards konzentrieren, um solche Vorfälle künftig zu verhindern.

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