Afrikanische Routen doppelt so gefährlich wie Mittelmeer, warnt UN

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Durch Klaus Schmidt
- in
Wüstenstraße mit Warnschildern und verlassenem Gepäck.

BerlinDie UN schätzt, dass Reisen durch Afrika jetzt doppelt so tödlich für Migranten sind wie die Überquerung des Mittelmeers. Flüchtlinge und Migranten bewegen sich zunehmend durch Gebiete mit bewaffneten Gruppen, Milizen und anderen Kriminellen. Diese Regionen sind voller Gefahren wie Menschenhandel, Entführung zur Lösegelderpressung, Zwangsarbeit und sexueller Ausbeutung.

Ein aktueller Bericht weist auf ähnliche Gefahren wie eine Studie vor vier Jahren hin. Die Autoren geben zu, dass es keine vollständigen Statistiken über Todesfälle auf afrikanischen Landrouten gibt. Dennoch meldet das UNHCR einen starken Anstieg bei den Flüchtlingen und Asylsuchenden in Tunesien. Tunesien ist ein wichtiges Transitland für Migranten auf dem Weg nach Europa. Die Zahl der Flüchtlinge und Asylsuchenden in Tunesien hat sich zwischen 2020 und 2023 mehr als verdreifacht.

Wichtige Punkte des Berichts:

  • Die Gefahren auf den Landrouten zum Mittelmeer haben zugenommen.
  • Im ersten Halbjahr überquerten mehr als 72.000 Migranten und Flüchtlinge das Mittelmeer.
  • 785 Menschen sind bei der Überquerung des Mittelmeers entweder gestorben oder werden vermisst.

Vincent Cochetel von der UNO warnt vor den Gefahren, die Migranten und Flüchtlinge bei der Überquerung der Sahara-Wüste drohen. Er berichtet von Überlebensgeschichten, in denen Schmuggler vor allem kranke Menschen im Wüstensand zurücklassen und oft nicht einmal zurückkehren, um jene aufzunehmen, die von den Lastwagen fallen. Cochetel betont, dass fast jeder, der die Sahara überquert hat, jemanden kennt, der dort ums Leben kam. Allerdings, so fügt er hinzu, sprechen weniger Menschen über die Todesfälle auf See nach der Ankunft an Orten wie Lampedusa, einer Insel in Italien.

Anfang dieses Jahres berichtete die Internationale Organisation für Migration der Vereinten Nationen, dass im letzten Jahr über 3.100 Menschen bei der Überquerung des Mittelmeers ums Leben gekommen sind. Der aktuelle Bericht, der auf Befragungen von über 31.000 Personen basiert, macht deutlich, dass die internationalen Bemühungen unzureichend sind. Er unterstreicht gravierende Mängel beim Schutz und bei der Unterstützung derjenigen, die diese gefährlichen Reisen unternehmen.

Zwischen Januar 2020 und Mai 2024 sind mindestens 1.180 Menschen beim Versuch, die Sahara-Wüste zu überqueren, ums Leben gekommen. Die tatsächliche Zahl dürfte jedoch höher sein. Der Bericht soll auf die oft unterschätzten Gefahren dieser Landrouten aufmerksam machen und betont, dass die Bedrohung real und zunehmend ernster wird.

Die Studie betont die Notwendigkeit größerer globaler Aufmerksamkeit. Gefährliche Migrationsrouten führen zu vielen Todesfällen. Obwohl Seereisen mehr mediale Aufmerksamkeit erhalten, benötigen Landrouten sofortige Hilfe. Der Bericht fordert dringende Maßnahmen zum Schutz von gefährdeten Migranten und Flüchtlingen.

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