Enthüllung der 3D-Genomkarte eines 52.000 Jahre alten Mammuts aus gefrorener Haut
BerlinEin Team internationaler Forscher hat einen bedeutenden Durchbruch erzielt, indem es die 3D-Struktur des Genoms und der Chromosomen eines 52.000 Jahre alten Wollmammuts rekonstruiert hat. Es ist das erste Mal, dass so detaillierte genetische Informationen aus alter DNA gewonnen wurden. Die untersuchten Chromosomen waren wesentlich länger als die typischen Fragmente, die normalerweise in alten Proben gefunden werden, und bieten ein bisher unerreichtes Detailniveau.
Die Chromosomen des Mammuts blieben gut erhalten, weil es nach seinem Tod schnell einfror. Durch dieses Einfrieren blieb seine DNA intakt, was es Wissenschaftlern ermöglichte, sein genetisches Material genau zu untersuchen.
Zu den wichtigsten Entdeckungen zählen:
- Der Wollmammut hatte 28 Chromosomen.
- Die fossilisierten Chromosomen behielten ihre nanoskaligen Schleifen, die für die Genregulation wichtig sind.
- Die DNA wurde aus einer Hautprobe hinter dem Ohr des Mammuts extrahiert.
Die fossilen Mammut-Chromosomen waren überraschend gut erhalten und detailliert. Forscher konnten sogar die winzigen Schleifen erkennen, die Gene steuern. Diese Struktur ermöglichte es ihnen, zu bestimmen, welche Gene in den Hautzellen des Mammuts aktiv oder inaktiv waren, was ihnen Einblicke in die genetische Regulation des Tieres verschaffte.
Diese Forschung ist nicht nur wichtig, um mehr über Mammuts zu erfahren. Wissenschaftler glauben, dass sie auch bei der Untersuchung anderer alter DNA-Proben, wie denen von ägyptischen Mumien und Museumsexemplaren, helfen könnte. „Diese Arbeit ist relevant für Bemühungen, das Wollhaarmammut zurückzubringen“, erklärte M. Thomas Gilbert, ein Wissenschaftler, der sich mit alter DNA beschäftigt.
Diese Entdeckung ermöglicht es Wissenschaftlern, die Geschichte auf neue Weise zu erforschen, indem sie eine 3D-Karte anbietet, die weit größer ist als typische alte DNA-Fragmente. Forscher können nun die Genomstruktur und Genregulation urzeitlicher Lebewesen sehr genau untersuchen, was zuvor nicht möglich war.
Diese umfassende Untersuchung des Mammut-Genoms stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Wissenschaft dar und ermöglicht uns ein besseres Verständnis der Biologie und Anpassung ausgestorbener Arten. Obwohl noch viel Arbeit vor uns liegt, bietet diese Forschung eine solide Grundlage für künftige Studien alter Genome.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1016/j.cell.2024.06.002und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Marcela Sandoval-Velasco, Olga Dudchenko, Juan Antonio Rodríguez, Cynthia Pérez Estrada, Marianne Dehasque, Claudia Fontsere, Sarah S.T. Mak, Ruqayya Khan, Vinícius G. Contessoto, Antonio B. Oliveira Junior, Achyuth Kalluchi, Bernardo J. Zubillaga Herrera, Jiyun Jeong, Renata P. Roy, Ishawnia Christopher, David Weisz, Arina D. Omer, Sanjit S. Batra, Muhammad S. Shamim, Neva C. Durand, Brendan O’Connell, Alfred L. Roca, Maksim V. Plikus, Mariya A. Kusliy, Svetlana A. Romanenko, Natalya A. Lemskaya, Natalya A. Serdyukova, Svetlana A. Modina, Polina L. Perelman, Elena A. Kizilova, Sergei I. Baiborodin, Nikolai B. Rubtsov, Gur Machol, Krisha Rath, Ragini Mahajan, Parwinder Kaur, Andreas Gnirke, Isabel Garcia-Treviño, Rob Coke, Joseph P. Flanagan, Kelcie Pletch, Aurora Ruiz-Herrera, Valerii Plotnikov, Innokentiy S. Pavlov, Naryya I. Pavlova, Albert V. Protopopov, Michele Di Pierro, Alexander S. Graphodatsky, Eric S. Lander, M. Jordan Rowley, Peter G. Wolynes, José N. Onuchic, Love Dalén, Marc A. Marti-Renom, M. Thomas P. Gilbert, Erez Lieberman Aiden. Three-dimensional genome architecture persists in a 52,000-year-old woolly mammoth skin sample. Cell, 2024; 187 (14): 3541 DOI: 10.1016/j.cell.2024.06.002Heute · 13:54
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