Holzoberflächen zeigen antivirale Potenziale: Studienergebnisse überraschen

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Klaus Schmidt
- in
Holzoberfläche unter dem Mikroskop mit hervorgehobenen antiviralen Eigenschaften.

BerlinHolzoberflächen können Viren auf natürliche Weise abtöten. Das bedeutet, dass Viren auf Holz nicht so lange überleben. Einige Holzarten sind darin besser als andere.

Eine in ACS Applied Materials & Interfaces veröffentlichte Studie untersuchte, wie lange Viren auf verschiedenen Holzarten infektiös bleiben. Getestet wurden:

  • Gemeine Kiefer
  • Hängebirke
  • Grau-Erle
  • Eukalyptus
  • Stieleiche
  • Gemeine Fichte

Eingehüllte Viren, wie das Coronavirus, können bis zu fünf Tage auf Oberflächen überleben. Nichthülle-Viren, wie die Erkältungsviren, können wochenlang aktiv bleiben. Dies gilt selbst dann, wenn die Oberflächen mit Desinfektionsmitteln gereinigt werden. Es ist bekannt, dass Holz Bakterien und Pilze abtötet, aber seine Wirksamkeit gegen Viren muss noch genauer erforscht werden.

Forscher untersuchten, wie lange umhüllte und unbehüllte Viren auf Holzoberflächen aktiv bleiben. Dazu spülten sie die Oberfläche einer Holzprobe mit einer Lösung ab. Zu verschiedenen Zeitpunkten gaben sie die Lösung in Petrischalen mit Zellkulturen, um festzustellen, ob die Viren noch infektiös waren.

Interessante Erkenntnisse über das umhüllte Coronavirus: Diese vier Holzarten verringerten die Infektionsfähigkeit des Virus innerhalb einer Stunde:

  • Kiefer
  • Fichte
  • Birke
  • Erle

Eukalyptus und Eiche benötigten zwei Stunden, um das Virus zu reduzieren. Kiefer wirkte am schnellsten und begann nach fünf Minuten mit der Reduktion. Fichte zeigte nach zehn Minuten erste Erfolge bei der Virusreduktion.

Bei dem nicht umhüllten Enterovirus ging die Infektiosität auf Eichen- und Fichtenoberflächen innerhalb einer Stunde verloren, wobei Eiche nach 7,5 Minuten wirksam war und Fichte nach 60 Minuten. Kiefer, Birke und Eukalyptus benötigten vier Stunden, während Erle keine antivirale Wirkung zeigte.

Die Studie zeigt, dass die auf der Holzoberfläche befindlichen Chemikalien eine entscheidende Rolle spielen. Diese Stoffe verleihen dem Holz seine antiviralen Fähigkeiten. Um genau zu verstehen, wie dieser Prozess funktioniert, ist weitere Forschung notwendig.

Die Studie zeigt, dass Holz ein vielversprechendes Material für die Herstellung von antiviralen Lösungen ist, die zugleich nachhaltig und natürlich sind. Finanziert wurde die Forschung vom Forschungsrat von Finnland und der Jane und Aatos Erkko Stiftung.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1021/acsami.4c02156

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Sailee Shroff, Anni Perämäki, Antti Väisänen, Pertti Pasanen, Krista Grönlund, Ville H. Nissinen, Janne Jänis, Antti Haapala, Varpu Marjomäki. Tree Species-Dependent Inactivation of Coronaviruses and Enteroviruses on Solid Wood Surfaces. ACS Applied Materials & Interfaces, 2024; 16 (23): 29621 DOI: 10.1021/acsami.4c02156
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