Frauen riskieren viel im Kampf gegen Mafia in Puglia

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Ernst Müller
- in
Beschlagnahmte Mafia-Vermögenswerte mit Handschellen und Polizeimarke.

BerlinFrauen in der italienischen Region Apulien stellen sich mutig der lokalen Mafia, Sacra Corona Unita (SCU), entgegen. Diese Mafia ist weniger bekannt als Cosa Nostra, 'ndrangheta oder Camorra, aber sie versteht es hervorragend, sich in Geschäfte und die Regierung einzuschleusen. Tapfere Frauen arbeiten daran, ihre Mitglieder festzunehmen, Verbrechen zu untersuchen und deren Vermögenswerte zu beschlagnahmen, obwohl es sehr gefährlich ist.

Zu den wesentlichen Aspekten ihrer Bemühungen zählen:

  • Festnahme und Strafverfolgung von SCU-Mitgliedern
  • Aufdeckung von Mafia-Verbrechen
  • Beschlagnahmung von mafiaeigene Unternehmen
  • Veränderung der lokalen kulturellen Normen und Einstellungen

Marilù Mastrogiovanni ist eine investigativ Journalistin, die betont, wie bedeutsam Mut für diese Frauen ist. Sie überwinden ihre Ängste und setzen ihre Arbeit fort. Marilù berichtet über die Mafia und wurde wegen ihrer Artikel bedroht.

Die SCU wurde 1981 im Gefängnis von Lecce gegründet und bekämpft andere Mafia-Gruppen. Ihr Name und ihre Aufnahmerituale sind mit dem katholischen Glauben verbunden. Die Organisation besteht aus etwa 30 Clans und hat rund 5.000 Mitglieder. Hauptsächlich sind sie in den Bereichen Drogenhandel, Erpressung und Einflussnahme auf die öffentliche Verwaltung tätig.

Carla Durante, Leiterin des Anti-Mafia-Ermittlungsdirektorats in Lecce, erklärt, dass die SCU ihr illegales Geld in legalen Unternehmen, oft in der Tourismusbranche, versteckt. Die Enteignung von Mafia-Eigentum hat sich als erfolgreich erwiesen, um die SCU zu schwächen.

Sabrina Matrangola verlor 1984 ihre Mutter durch die Mafia. Ihre Mutter war eine Politikerin, die sich gegen illegale Bebauung einsetzte. Heute arbeitet Matrangola mit der Organisation Libera daran, beschlagnahmte Mafia-Güter in Gemeinschaftsprojekte zu verwandeln.

Diese Frauen befinden sich in ernsthafter Gefahr. Die Arbeit von Richter Mariano führte zu 22 Verhaftungen. Chefanklägerin Carmen Ruggiero wurde beinahe von einem Verdächtigen im Gefängnis angegriffen. Zum Glück fand ein Wachmann das selbstgefertigte Messer, bevor es benutzt werden konnte.

Diese Frauen setzen ihre Arbeit fort und bleiben dabei sicher. Mastrogiovanni zog mit ihrer Familie um, weil sie bedroht wurde. Mariano, die Richterin, steht ständig unter Polizeischutz. Sie schreibt zudem Bücher, Gedichte und Theaterstücke, um die lokalen Ansichten zu verändern und Werte wie Würde und Mut zu fördern. Kürzlich inszenierte sie ein Stück über die Mafia im Apollo-Theater in Lecce.

Die SCU ist der Meinung, dass Frauen schweigen sollten, doch diese Frauen beweisen das Gegenteil. Sie erzielen bedeutende Fortschritte im Kampf gegen das organisierte Verbrechen in Apulien.

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