Schnellere Erkennung von Lungenkrebs durch innovative Bluttest-Technologie
BerlinForscher der Universität Michigan haben einen neuen Mikrochip entwickelt, der Lungenkrebs durch einen einfachen Bluttest erkennen kann. Diese Methode ist deutlich schneller und ermöglicht eine zehnfach schnellere Diagnose. Außerdem ist sie 14-mal empfindlicher als ältere Verfahren. Der entscheidende Faktor dieser Technologie ist ihre Fähigkeit, Partikel namens Exosomen aus Blutplasma zu sammeln. Diese Exosomen transportieren wichtige Informationen von Zellen, wie Proteine und DNA- oder RNA-Stücke, die bei der Identifizierung von Krebs helfen.
Wichtige Merkmale dieser Technologie sind:
- Gold-Nanopartikel, die wie verdrehte Scheiben geformt sind, ermöglichen eine effiziente Erfassung von Exosomen.
- Hohe Spezifität durch zirkulare Dichroismus-Analyse, die die Drehrichtung von Proteinen auf Exosomen untersucht.
- Die Fähigkeit, anhand von Lichtsignalen zwischen gesunden Personen und solchen mit Lungenkrebs zu unterscheiden.
Der CDEXO-Chip ist ein innovatives Werkzeug, das unsere Möglichkeiten zur Diagnose von Krebs verbessern könnte. Forscher hielten Exosomen früher für reinen Zellabfall, doch mittlerweile wissen sie, dass diese eine wichtige Rolle bei der Kommunikation zwischen Zellen spielen und am Fortschreiten von Krebs beteiligt sind. Krebserregende Exosomen fördern das Wachstum von Tumoren, indem sie neues Gewebe auf die Aufnahme von Krebszellen vorbereiten. Diese Erkenntnis könnte dazu beitragen, Krebs früher zu erkennen und Behandlungen zu entwickeln, die die wesentlichen genetischen Veränderungen in Tumoren gezielt angehen.
Der CDEXO-Chip zeichnet sich dadurch aus, dass er Veränderungen von Proteinen auf Exosomen erkennt. Exosomen sind winzige Partikel, die mit Zellen in Verbindung stehen. Bei Mutationen der Proteine verändert sich die Wechselwirkung der Exosomen mit polarisiertem Licht. Diese Technologie nutzt diese Veränderungen, um Mutationen zu identifizieren, die mit Lungenkrebs in Verbindung stehen, und deren Entwicklung zu verfolgen. Dadurch könnten individuellere Krebstherapien ermöglicht werden, indem gezielt auf spezifische Mutationen eingegangen wird, die den Verlauf der Krankheit beeinflussen.
Der CDEXO-Chip wird in Kombination mit herkömmlichen Diagnosemethoden eingesetzt und könnte über Lungenkrebs hinausgehen. Ziel ist es, diese Technologie zur Erkennung verschiedener Krebsarten zu nutzen, was die aktuelle Diagnostik verändern würde. Diese Methode könnte eine frühere Erkennung von Krebs ermöglichen und zu besseren Therapieentscheidungen führen, was möglicherweise zu besseren Patientenergebnissen beiträgt. Durch die Identifizierung verschiedener Muster in Tumormutationen könnten zukünftige Verbesserungen diesen Bluttest präziser und zuverlässiger machen.
Diese Studie erweitert unser Wissen über Krebs und bringt Fortschritte bei der Erkennung ohne chirurgische oder andere invasive Verfahren. Sie bietet vielversprechende Perspektiven für die zukünftige Erkennung und Behandlung von Krebs.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1016/j.matt.2024.09.005und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Yoon-Tae Kang, Ji-Young Kim, Emine Sumeyra Turali-Emre, Abha Kumari, Hee-Jeong Jang, Minjeong Cha, Colin Palacios-Rolston, Chitra Subramanian, Emma Purcell, Sarah Owen, Chung-Man Lim, Rishindra Reddy, Shruthi Jolly, Nithya Ramnat, Sunitha Nagrath, Nicholas A. Kotov. Chiroptical detection and mutation analysis of cancer-associated extracellular vesicles using microfluidics with oriented chiral nanoparticles. Matter, 2024; DOI: 10.1016/j.matt.2024.09.005Diesen Artikel teilen