Klimakrise rückt näher: Wohlhabende spüren die Risiken schneller in Industrieländern.

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Kathy Schmidt
- in
Luxusimmobilien durch steigenden Meeresspiegel bedroht.

BerlinEine Untersuchung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) zeigt, dass Wetterveränderungen durch die globale Erwärmung zunehmend wohlhabende Menschen betreffen. Während arme Menschen weltweit weiterhin am stärksten unter dem Klimawandel leiden, stellt die Studie fest, dass reiche Personen, insbesondere in entwickelten Ländern, schneller als erwartet wachsenden wirtschaftlichen Risiken ausgesetzt sind.

PIK-Wissenschaftler Anders Levermann warnt, dass die wirtschaftlichen Gefahren durch den Klimawandel in den nächsten 20 Jahren stark zunehmen werden. Dies wird die globale Produktion und den Konsum erheblich beeinträchtigen. Veränderungen im Wetter und unsichere Handelsbeziehungen werden vor allem Schwellenländer wie China und Brasilien treffen. Aber auch reiche Länder werden nicht verschont bleiben.

Die USA und die EU stehen vor zunehmenden wirtschaftlichen Risiken. Es wird mehr in Lieferketten, teure Vermögenswerte und Finanzmärkte investiert, die anfällig für plötzliche Veränderungen sind. Besonders gefährdete Bereiche sind Immobilien und Versicherungen.

  • Zunehmende Gebäudeschäden durch extreme Wetterereignisse
  • Höhere Versicherungsprämien und eine größere Anzahl von Schadensfällen
  • Unterbrechungen in der Lieferkette, die Luxuswaren und -dienstleistungen betreffen
  • Schwankungen an den Aktienmärkten beeinflussen Investitionen

Laut Levermann erleben wohlhabendere Länder schnellere Risikozunahmen, da ihre Vermögenswerte stark vernetzt und auf stabile Bedingungen angewiesen sind. Städte wie New York und London, die Zentren großer Finanzgeschäfte sind und viel Infrastruktur besitzen, könnten durch extremes Wetter besonders hart getroffen werden.

Globale Lieferketten vernetzen die Wirtschaften der Welt, sodass Probleme an einem Ort Auswirkungen auf viele andere Regionen haben können. Ein Beispiel: Wenn ein Hurrikan eine bedeutende Industriezone in Asien trifft, könnten Elektronikprodukte in Europa und den USA knapp und teurer werden. Die Abhängigkeit von Just-in-Time-Lieferkettenmodellen verschärft diese Risiken.

Länder mit sich wandelnden Volkswirtschaften wie China und Brasilien stehen vor Herausforderungen. Schnelles industrielles Wachstum birgt Gefahren, da viele Fabriken in bestimmten Regionen konzentriert sind. Schlechtes Wetter kann die Produktion lahmlegen und den globalen Handel beeinträchtigen.

Die Ergebnisse zeigen, dass der Klimaschutz für alle Menschen wichtig sein sollte, unabhängig von ihrem Einkommen. Es ist notwendig, die CO2-Emissionen zu senken. Ohne strenge Maßnahmen zur Reduzierung dieser Emissionen und einer belastbaren Infrastruktur zur Bewältigung von Klimaproblemen, werden die wachsenden wirtschaftlichen Herausforderungen unbeherrschbar.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1038/s41893-024-01430-7

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Lennart Quante, Sven N. Willner, Christian Otto, Anders Levermann. Global economic impact of weather variability on the rich and the poor. Nature Sustainability, 2024; DOI: 10.1038/s41893-024-01430-7
Wissenschaft: Neueste Nachrichten
Weiterlesen:

Diesen Artikel teilen

Kommentare (0)

Kommentar veröffentlichen
NewsWorld

NewsWorld.app ist der kostenlose Premium-Nachrichtenseite in Deutschland. Wir bieten unabhängige und hochwertige Nachrichten, ohne pro Artikel zu berechnen und ohne ein Abonnementmodell. NewsWorld ist der Ansicht, dass allgemeine, geschäftliche, wirtschaftliche, technische und Unterhaltungsnachrichten auf hohem Niveau kostenlos zugänglich sein sollten. Darüber hinaus ist NewsWorld unglaublich schnell und verwendet fortschrittliche Technologie, um Nachrichtenartikel in einem äußerst lesbaren und attraktiven Format für den Verbraucher zu präsentieren.


© 2024 NewsWorld™. Alle Rechte vorbehalten.