US: Irans Verbindung zu Huthi-Raketenangriff auf norwegisches Schiff bestätigt
BerlinAm 11. Dezember wurde das norwegische Schiff Strinda von einer Rakete getroffen, als es auf dem Weg von Malaysia durch den Sueskanal nach Italien Palmöl transportierte. Die Besatzung konnte ein großes Feuer an Bord löschen, ohne dass jemand verletzt wurde. Das US-Militär analysierte die Trümmer der Rakete und fand eindeutige Hinweise, die den Raketenangriff mit Iran in Verbindung bringen.
Wichtige Fakten des Vorfalls:
- Ein Raketenangriff verursachte ein großes Feuer auf der Strinda, welches die Besatzung ohne Verletzungen löschte.
- Trümmerteile der Rakete wurden von der Defense Intelligence Agency (DIA) untersucht.
- Die Bauteile stimmten mit der iranischen Noor Anti-Schiffs-Kreuzrakete überein.
Die DIA entdeckte Trümmerteile im Flugzeugmotor, die dem iranischen Tolu-4-Turbojet-Triebwerk entsprechen, das im Noor-Raketenmodell verwendet wird. Dieses Triebwerk weist markante Merkmale im Verdichter und Stator auf, was eine Identifizierung erleichterte. Der DIA-Bericht verglich zudem diese Teile mit Fotos von der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung 2017 in Russland und bestätigte deren Übereinstimmung.
Iran hat die Noor-Rakete vom chinesischen C-802-Raketenmodell kopiert. Die Noor kann Entfernungen bis zu 170 Kilometer überwinden. Eine verbesserte Version, die Qader, erreicht sogar bis zu 300 Kilometer. Die Huthi-Miliz im Jemen verfügt über eine ähnliche Rakete namens Al-Mandeb 2. Der Norwegische Schiffseignerversicherungsverein (DNK) vermutet, dass entweder eine C-802 oder eine Noor-Rakete die Strinda getroffen hat.
Bevor die Houthis 2014 die Kontrolle über die jemenitische Hauptstadt Sanaa übernahmen, gab es in dem Land keine C-802-Raketen. Trotz fehlender lokaler Produktionsstätten für Raketen tauchten nach der Intervention der von Saudi-Arabien geführten Koalition im Jahr 2015 neue Raketen im Besitz der Houthis auf. Die USA und ihre Verbündeten haben mehrere Waffentransporte abgefangen, die angeblich auf dem Weg zu den Houthis waren, was auf Unterstützung durch den Iran hindeutet.
Der Iran bestreitet, den Huthis Waffen geliefert zu haben, und beruft sich auf ein Waffenembargo der Vereinten Nationen. Doch am Mittwoch zeigte ein Bericht erstmals Fotos, die Huthi-Raketen mit dem Iran in Verbindung brachten. Der Bericht erwähnte eine Operation der US-Marine am 11. Januar, bei der Teile von Noor-Raketen von einem iranischen Boot in der Nähe von Somalia beschlagnahmt wurden.
Huthi-Angriffe auf Schiffe nehmen zu: Mehr als 70 Ziele getroffen
Die Huthi-Rebellen haben seit 2016 ihre seegestützten Angriffe verstärkt, beginnend mit dem Raketenangriff auf das emiratische Schiff SWIFT-1. Diese Attacken haben im Zuge des Israel-Hamas-Konflikts in Gaza stark zugenommen. Die Rebellen haben mehr als 70 Schiffe angegriffen, dabei vier Seeleute getötet, ein Schiff gekapert und zwei weitere versenkt. Obwohl die Huthis behaupten, Israel, die USA und Großbritannien zur Unterstützung von Hamas anzugreifen, haben viele der angegriffenen Schiffe keine Verbindung zu dem Konflikt, einige waren sogar auf dem Weg nach Iran.
Die Verbindung zwischen den Raketenfähigkeiten der Huthis und dem Iran sorgt für erhebliche politische Spannungen. Die USA besitzen fotografische Beweise, die Iran in einem schlechteren Licht erscheinen lassen und das Waffenembargo weiter verkomplizieren. Dies verdeutlicht, wie chaotisch der Krieg im Jemen ist und wie er die Sicherheit der Region beeinträchtigt.
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