Universitätsverbundenheit fördert riskantes Trinkverhalten unter Studierenden: Chancen für alkoholfreie Campus-Aktivitäten
BerlinEng verbunden mit der Universität? – Höheres Risiko für Komasaufen! Eine kürzlich durchgeführte Studie von Forscher*innen der Penn State, der University of California, Santa Cruz und der University of Oregon hat gezeigt, dass Studierende, die eine starke Verbundenheit zu ihrer Hochschule verspüren, häufiger exzessiv Alkohol konsumieren. Die Untersuchung untersuchte den Zusammenhang zwischen psychischer Gesundheit, Zugehörigkeitsgefühl und Substanzkonsum. Es stellte sich heraus, dass Studierende mit einem ausgeprägten Verbundenheitsgefühl zu ihrer Schule höhere Raten von Komasaufen aufweisen als jene, die sich weniger verbunden fühlen. Besonders auffällig war dies bei Studierenden mit guter psychischer Gesundheit, welche durch geringeren Stress und Angst, sowie höhere Selbstsicherheit und Lebenszufriedenheit gekennzeichnet war.
Wichtige Ergebnisse der Studie umfassen:
Stärkere Verbindungen zur Universität erhöhen die Neigung der Studierenden zu exzessivem Alkoholkonsum. Ein Zugehörigkeitsgefühl kann riskantes Verhalten fördern, insbesondere wenn im Umfeld eine ausgeprägte Trinkkultur vorherrscht. Wahrnehmungen der Trinkgewohnheiten können den tatsächlichen Konsum auf dem Campus übertreiben. Zudem neigen verbundene Studierende mit schlechter psychischer Gesundheit eher dazu, Tabak zu konsumieren.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Vernetzung auf dem Campus einige Nachteile haben kann, zugleich aber Universitäten die Möglichkeit bietet, das Engagement der Studierenden zu fördern. Die Hochschulen können diese Informationen nutzen, um mehr Aktivitäten anzubieten, die keinen Alkoholkonsum beinhalten. Viele Studierende glauben, dass Trinken weit verbreitet ist, selbst wenn dies nicht der Fall ist, was auf eine Diskrepanz zwischen Wahrnehmung und Realität hindeutet. Indem sie diese Missverständnisse klären und gesündere soziale Aktivitäten fördern, können Universitäten eine einladendere Umgebung schaffen, die weniger auf alkoholzentrierte Veranstaltungen angewiesen ist.
Es ist wichtig, darüber nachzudenken, wie benachteiligte Gruppen betroffen sind. Diese Studierenden stehen oft vor Herausforderungen, die es ihnen schwer machen, sich als Teil der Universitätsgemeinschaft zu fühlen. Durch den Aufbau eines einladenden und inklusiven Campus können Abbrecherquoten gesenkt und die Vielfalt gefördert werden. Dieser Ansatz unterstützt nicht nur Minderheitenstudierende, sondern verbessert auch das Bildungserlebnis für alle und schafft eine stärkere und integrativere Gemeinschaft.
Die Verbindung zu anderen ist in vielerlei Hinsicht positiv, kann jedoch problematisch werden, wenn sie zu ungesunden Gewohnheiten wie starkem Alkoholkonsum führt. Hochschulen sollten den Gemeinschaftssinn fördern und gleichzeitig gesündere Alternativen anregen. Sie können die Leistungen der Studierenden verbessern, indem sie vielfältige soziale Angebote schaffen und den Stellenwert von Alkohol im Studentenleben verringern.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.15288/jsad.23-00382und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Danny Rahal, Kristin J. Perry, Stephanie T. Lanza. Mental Health Modulates Associations between Institutional Belonging and Substance Use Risk. Journal of Studies on Alcohol and Drugs, 2024; DOI: 10.15288/jsad.23-00382Diesen Artikel teilen