Hinweise aus der Tiefe: frühes menschliches Leben und Klima in den Höhlen Südostasiens erkunden
BerlinArchäologen der Flinders University haben bedeutende Erkenntnisse über die frühen modernen Menschen in Südostasien gewonnen. Sie analysierten winzige Erdschichten aus der Tam Pà Ling Höhle im Nordosten von Laos. Dies half ihnen, die Umweltbedingungen der Höhle vor 52.000 bis 10.000 Jahren zu verstehen. Die Fundstelle lieferte einige der ersten Beweise für Homo sapiens in dieser Region und gewährt Einblicke in das Leben der Urmenschen und Umweltveränderungen.
Wichtige Erkenntnisse der Studie umfassen:
Mikrostratigrafie ermöglicht die Analyse von Höhlensedimenten und zeigt schwankende Klimabedingungen über Jahrtausende auf. Es gibt Hinweise darauf, dass menschliche Fossilien und andere Sedimente durch Wasser in die Höhle gespült wurden. Funde von Holzkohle und Ascheresten deuten auf Feuergebrauch oder Waldbrände hin.
Forschungen zeigen, dass sich das Klima der Region im Laufe der Zeit stark verändert hat, wobei es von Regen- zu Trockenperioden wechselte. Diese Veränderungen beeinflussten die Ablagerung von Materialien in der Höhle. Wahrscheinlich trug Wasser aus den umliegenden Hügeln, bei starkem Regen, lose Sedimente und menschliche Knochen in die Höhle. Die Untersuchung dieser Sedimente hilft, die seit langem bestehende Frage zu klären, wie frühe Homo sapiens tief in der Höhle begraben wurden.
Der Fund von kleinen Mengen Kohle und Asche im Boden ist besonders interessant. Dies deutet darauf hin, dass frühe Menschen möglicherweise Feuer innerhalb von Tam Pà Ling oder in der Nähe des Eingangs genutzt haben könnten. Der Einsatz von Feuer würde darauf hinweisen, dass sie organisiert waren und sich anpassen konnten, da Feuer für Wärme, Kochen und den Schutz vor Tieren essenziell war. Andererseits könnten die Kohle und die Asche von natürlichen Waldbränden während trockener Perioden stammen, was unser Verständnis dafür erweitert, wie frühe Menschen mit ihrer Umgebung interagierten.
Diese Untersuchung zeigt die klimatischen und landschaftlichen Herausforderungen, denen unsere Vorfahren gegenüberstanden, und belegt ihre Anpassungsfähigkeit. Frühe Homo sapiens waren in der Lage, durch die dichten Wälder und variierenden Klimazonen Südostasiens zu wandern. Der Einsatz von Mikrostratigraphie in der archäologischen Forschung ermöglicht es uns, mehr über menschliche Migrations- und Siedlungsmuster zu erfahren. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Anpassungsfähigkeit und Einfallsreichtum unserer Vorfahren in unterschiedlichen Umgebungen. Forscher analysieren weiterhin diese alten Sedimente, um mehr über das frühe menschliche Leben in dieser artenreichen Region herauszufinden.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1016/j.quascirev.2024.108982und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
V.C. Hernandez, M.W. Morley, A.-M. Bacon, P. Duringer, K.E. Westaway, R. Joannes-Boyau, J.-L. Ponche, C. Zanolli, P. Sichanthongtip, S. Boualaphane, T. Luangkhoth, J.-J. Hublin, F. Demeter. Late Pleistocene–Holocene (52–10 ka) microstratigraphy, fossil taphonomy and depositional environments from Tam Pà Ling cave (northeastern Laos). Quaternary Science Reviews, 2024; 108982 DOI: 10.1016/j.quascirev.2024.108982Diesen Artikel teilen