UN-Menschenrechtschef verurteilt Taliban-Unterdrückung von Frauen in Afghanistan
BerlinDie Taliban in Afghanistan haben strenge Beschränkungen für Frauen eingeführt. Kürzlich erließen sie neue Gesetze, die Frauen das öffentliche Sprechen verbieten. Diese Regeln wurden vom obersten Führer genehmigt, um strenges moralisches Verhalten durchzusetzen. Volker Türk, ein UN-Menschenrechtsbeauftragter, kritisierte diese Gesetze scharf und betonte, dass die Vorschriften auch Augen-Kontakt zwischen nicht verwandten Männern und Frauen untersagen und verlangen, dass Frauen sich vollständig verhüllen, einschließlich ihres Gesichts.
Die Politik der Taliban hat Afghanistan in größere Isolation getrieben und den Menschen Leid gebracht. Im vergangenen Jahr berichtete die UN, dass fast 24 Millionen Afghanen 4,62 Milliarden Dollar an Hilfe benötigten. Mit der Machtübernahme der Taliban stoppte die ausländische Unterstützung, was Millionen in Armut und Hunger stürzte. Sanktionen und Einschränkungen bei Banküberweisungen verschärften die wirtschaftliche Krise, da sie den Zugang zu globalen Finanzsystemen blockierten und Afghanistans Währungsreserven einfrieren ließen.
Kinder in großer Not: Türk zufolge benötigen 12,4 Millionen Kinder dringend Hilfe, doch finanzielle Engpässe erschweren die Unterstützung durch die Vereinten Nationen erheblich.
Hauptthemen im UN-Rat besprochen:
- Verstärkung der Moralgesetze
- Zunahme der Moralinspektoren in ganz Afghanistan
- Verschärfung der Bewegungsfreiheit
- Neue Vorschriften für Männerpflege
- Einschränkungen bei der Darstellung lebender Wesen in den Medien
Richard Bennett, ein UN-Experte für Menschenrechte in Afghanistan, hat die Taliban scharf kritisiert, weil sie Frauen systematisch benachteiligen. Er erklärte, dass die von ihnen erlassenen Gesetze ein strenges System schaffen, das nahezu alle betrifft. Diese Vorschriften beschränken die Bewegungsfreiheit der Frauen und hindern sie daran, Bildung, Gesundheitsversorgung und Arbeitsplätze zu erhalten, wodurch sie aus dem öffentlichen Leben verdrängt werden.
In der Provinz Daikundi hat die Taliban weiblichen Journalisten die Arbeit verboten, und Regierungsangestellte müssen religiöse Prüfungen bestehen, um ihre Jobs nicht zu verlieren. In der Provinz Kandahar stellte der staatliche Sender RTA seinen Betrieb ein, da er Bilder von Lebewesen zeigte.
Die Taliban haben sich zu diesen Berichten bisher nicht geäußert, was die Lage noch bedrückender und undurchsichtiger macht. Die Krise verschlimmert sich weiterhin und schädigt sowohl die Wirtschaft als auch die Gesellschaft Afghanistans, was das Land weiter isoliert. Ohne internationale Hilfe und mit zusätzlichen internen Einschränkungen erscheinen die Aussichten auf Besserung düster.
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