Ukraine rekrutiert Häftlinge zur Verstärkung an der Front.
BerlinUkraine erhöht die Einberufung von Soldaten, um den Mangel an Kämpfern im Krieg gegen Russland zu beheben. Zum ersten Mal werden auch Gefangene rekrutiert. Dies soll das Defizit an Truppen mehr als zwei Jahre nach Beginn des Konflikts ausgleichen. Obwohl die Ukraine keine genauen Angaben zu ihren Truppenstärken oder Verlusten macht, gestehen die Militärführer erhebliche Personalprobleme.
Gefangene haben die Möglichkeit, sich beim Militär zu melden. Voraussetzungen sind:
- Ein Vorstellungsgespräch bestehen
- An einer medizinischen Untersuchung teilnehmen
- Die Verurteilung überprüfen lassen
Einige Verbrechen verhindern die Qualifikation von Häftlingen, darunter Vergewaltigung, sexuelle Nötigung, die Tötung von zwei oder mehr Menschen sowie Straftaten gegen die nationale Sicherheit.
Ein anderer Häftling, der 30-jährige Wolodymyr, stellt im Werk der Strafkolonie Nieten her. Er plant, nach Verbüßung seiner Strafe in einem Jahr Freiwilligenarbeit zu leisten, möchte dies jedoch jetzt noch nicht tun. Im Rahmen des Bewährungsprogramms gibt es keinen Hafturlaub.
Ukrainische Beamte betonen, dass ihr Ansatz zur Rekrutierung von Gefangenen anders ist als der der russischen Wagner-Gruppe. Während Wagner-Kämpfer in die gefährlichsten Kämpfe geschickt werden, möchte die Ukraine Gefangene in reguläre Militäreinheiten integrieren.
In ukrainischen Gefängnissen sitzen laut Regierungsangaben etwa 42.000 Menschen ein. Durch Reformen konnte die Anzahl der Insassen reduziert und die Bedingungen verbessert werden, doch es gibt weiterhin Berichte, dass Gefängnisbehörden die Häftlinge hart oder ungerecht behandeln.
Aus der Haft entlassene Häftlinge erhalten in den Lagern eine Grundausbildung. Sie erlernen den Umgang mit Waffen und andere Kampftechniken. Anschließend wechseln sie zu spezifischen Einheiten für weitergehendes Training.
Ukrainische Soldaten im Einsatz werden oft nur bei ihren Vornamen oder Spitznamen genannt, um ihre Sicherheit zu gewährleisten. Viele Gefangene wünschen sich ebenfalls, bei ihren Vornamen genannt zu werden, falls sie der Armee beitreten.
Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert von den westlichen Ländern mehr Flexibilität bei der Festlegung von Zielvorgaben. Diese Bitte kommt, während russische Bomben die Frontlinie treffen. Zudem sieht er sich einer größeren russischen Offensive im Osten der Ukraine gegenüber.
Ein Forscher berichtete den Vereinten Nationen, dass Raketentrümmer in der Ukraine eindeutig aus Nordkorea stammen. Russland hat neue Drohungen ausgesprochen, während westliche Länder versuchen, seine Bemühungen zu schwächen.
Um den Bedarf an Soldaten zu decken, rekrutiert die Ukraine nun auch Häftlinge.
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