Tenecteplase statt Alteplase: bessere Chancen für Schlaganfallpatienten auf Erholung und weniger Behinderung
BerlinEine aktuelle Studie hat ergeben, dass das Medikament Tenecteplase bei ischämischen Schlaganfällen möglicherweise etwas wirksamer zur Genesung beiträgt als Alteplase. Die in "Neurology" veröffentlichte Forschung zeigt, dass Personen, die Tenecteplase einnahmen, drei Monate nach ihrem Schlaganfall eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine sehr gute Erholung und weniger Behinderungen haben. Obwohl beide Medikamente die Genesung unterstützen, sind die Ergebnisse von Tenecteplase in dieser Studie bemerkenswert.
Die wichtigsten Ergebnisse der kombinierten Untersuchung lauten:
Vergleich von Tenecteplase und Alteplase: Vorteile bei der Genesung
Tenecteplase bietet eine um 5 % höhere Wahrscheinlichkeit für eine exzellente Erholung im Vergleich zu Alteplase. Zudem ist die Chance auf eine verringerte Behinderung nach drei Monaten um 10 % höher bei der Behandlung mit Tenecteplase. Beide Medikamente weisen ähnliche Sicherheitsprofile und Erfolgsaussichten für eine gute Genesung auf.
Wenn ein Blutgerinnsel den Fluss zum Gehirn blockiert, spricht man von einem ischämischen Schlaganfall, der häufigsten Schlaganfallart. In den USA wird normalerweise das Medikament Alteplase eingesetzt, da es das einzige von der FDA für diesen Zweck zugelassene Medikament ist. Einige Krankenhäuser verwenden jedoch auch Tenecteplase, das in den USA nicht für Schlaganfälle zugelassen ist, aber bei der Beseitigung von Blutgerinnseln in Herzarterien gut wirkt. In Europa ist Tenecteplase hingegen für die Schlaganfallbehandlung genehmigt. Wenn weitere Studien positive Ergebnisse zeigen, könnte es auch in den USA stärker akzeptiert werden.
Tenecteplase gewinnt bei Ärzten an Beliebtheit, da es einfacher an Patienten verabreicht werden kann. Im Gegensatz zu Alteplase, das eine Stunde zur Verabreichung benötigt, wird Tenecteplase in nur einer schnellen Dosis verabreicht. Dies ist in Notsituationen, in denen jede Sekunde zählt, besonders nützlich. Die schnellere Verabreichung des Medikaments kann den Behandlungsbeginn beschleunigen und möglicherweise zu besseren Ergebnissen bei Schlaganfallpatienten führen.
Die Studie legt nahe, dass Tenecteplase eine vielversprechende Option zur Behandlung von Schlaganfällen sein könnte, jedoch bestehen noch einige Herausforderungen. Eine offizielle Zulassung durch die Regulierungsbehörden in den USA steht noch aus. Zudem sind einige Ergebnisse noch nicht in Fachzeitschriften veröffentlicht, weshalb weitere groß angelegte klinische Studien notwendig sind, um die Befunde zu bestätigen.
Die Ergebnisse der Studie tragen zur laufenden Diskussion über Therapiemöglichkeiten bei Schlaganfall bei und betonen die Notwendigkeit, die potenziellen Vorteile von Tenecteplase genauer zu untersuchen. Mit fortschreitender Forschung könnten Ärzte die Behandlungspläne aktualisieren, was die Erholungschancen für Schlaganfallpatienten weltweit verbessern könnte.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1212/WNL.0000000000209903und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Lina Palaiodimou, Aristeidis H. Katsanos, Guillaume Turc, Alexandros-Georgios Asimakopoulos, Dimitrios Mavridis, Peter D. Schellinger, Aikaterini Theodorou, Robin Lemmens, Simona Sacco, Apostolos Safouris, Mira Katan, Amrou Sarraj, Urs Fischer, Georgios Tsivgoulis. Tenecteplase vs Alteplase in Acute Ischemic Stroke Within 4.5 Hours. Neurology, 2024; 103 (9) DOI: 10.1212/WNL.0000000000209903Diesen Artikel teilen