Vorstadt-Chaos: Chalco im Abwasserdesaster für einen Monat

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Ernst Müller
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Überflutete Straße mit schwarzem Abwasser und Trümmern

BerlinSeit über einem Monat kämpfen die Bewohner des Vororts Chalco in Mexiko-Stadt mit einer schwierigen Lage. Schwarzes Abwasser umgibt sie, da das Kanalsystem nicht ordnungsgemäß funktioniert. Dieses Problem erschwert ihren Alltag erheblich.

Wichtige Probleme umfassen:

  • Ständige Überschwemmungen aufgrund unzureichender Entwässerungssysteme
  • Gesundheitsprobleme durch verschmutztes Wasser
  • Unterbrechungen im Bildungs- und Arbeitsleben
  • Fehlende grundlegende Infrastruktur

Salazar, der schon lange hier lebt, berichtet von defekten Entwässerungssystemen. Zunächst schickten die Behörden zahlreiche Lastwagen, um Millionen Liter Wasser abzupumpen. Obwohl der Wasserspiegel stark gesunken ist, bestehen die Probleme fort. Die natürlichen Bedingungen der Gegend begünstigen Überschwemmungen. Omar Arellano-Aguilar, ein Umweltexperte, meint, dass in diesem sinkenden Land schnelle Lösungen nicht nachhaltig wären.

Bewohner wie Martínez und García mussten wegen des stehenden Abwassers mit ernsthaften Gesundheitsproblemen kämpfen. Besonders Kinder litten häufig unter Erbrechen und Durchfall. Einige Anwohner sind zeitweise weggezogen, um sicherere Lebensbedingungen zu finden. Diese Gesundheitsprobleme verdeutlichen den dringenden Bedarf an besserer Sanitärversorgung.

Die Stadt ist ohne klaren Plan gewachsen und verfügt nun nicht über die erforderliche Infrastruktur für ihre steigende Bevölkerungszahl. In den letzten 50 Jahren hat sich Chalco rasant entwickelt, aber dabei wichtige Dienstleistungen wie gute Wasser- und Abfallsysteme vernachlässigt. Diese langjährige Vernachlässigung erschwert die Suche nach umfassenden Lösungen erheblich.

Lokalbehörden haben einige Verbesserungen vorgenommen. Letztes Wochenende wurden 28 von der Flut beschädigte Straßen gereinigt und desinfiziert. Doch diese Maßnahmen reichen nicht aus. Die Bewohner fordern dauerhafte Lösungen, wie den Bau einer neuen Abwasserleitung. Aber Arellano-Aguilar meint, dass ohne die Bekämpfung des Bodenabsenkungsproblems neue Projekte das Problem langfristig nicht lösen werden.

Experten empfehlen verbesserte Entwässerungssysteme und nachhaltige Wasserbewirtschaftung. Dies könnte bedeuten, spezielle Gebiete zur Ableitung von Regenwasser einzurichten. Solche Maßnahmen können das Hochwasserrisiko verringern und den natürlichen Wasserfluss im Gebiet respektieren.

Die Lage in Chalco verdeutlicht den dringenden Bedarf an wirkungsvoller und beständiger Stadtplanung. Die Bewohner sind verunsichert und warten darauf, dass die Regierung sowohl akute als auch langfristige Probleme angeht. Das Fehlen grundlegender Infrastrukturen wie zuverlässiger Entwässerungssysteme zeigt, dass städtische Entwicklung oft mehr auf Wachstum als auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ist. Lokale Behörden, Umweltexperten und die Gemeinschaft müssen gemeinsam an einer dauerhaften Lösung arbeiten.

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