Nordkoreanische Soldaten in Russland: zwischen Risiko und Chance
BerlinNordkorea hat beschlossen, 10.000 Soldaten nach Russland zu entsenden, während der laufenden Krieg in der Ukraine weitergeht. Dieser politische Schritt hat viele potenzielle Auswirkungen. Obwohl Nordkoreas Führung strategisch davon profitieren könnte, birgt die Entscheidung auch verschiedene Risiken und Herausforderungen für das Land. Die Situation bietet sowohl Gefahren als auch Chancen für die nordkoreanischen Soldaten, die an dieser Entsendung beteiligt sind.
Finanzieller Anreiz: Nordkoreanische Soldaten verdienen im Ausland mehr als zu Hause, mit Gehältern zwischen 1.200 und 2.400 US-Dollar pro Jahr.
Soziale Vorteile: Soldaten und ihre Familien könnten von einer Parteimitgliedschaft, einem Umzug nach Pjöngjang oder dem Zugang zu Universitäten profitieren.
Erfahrung im Ausland: Junge Soldaten erleben erstmals das Leben außerhalb Nordkoreas, sind jedoch nicht für Einsätze außerhalb des vertrauten koreanischen Terrains gewappnet.
Nordkoreanische Soldaten, die in Russland arbeiten, können Fremdwährungen verdienen, was entscheidend ist, da die nordkoreanische Wirtschaft schwach ist. Der Großteil ihres Verdienstes wird an die nordkoreanische Regierung abgeführt, sodass ihnen selbst nur ein kleiner Teil ihres Lohns bleibt. Dennoch betrachten viele Soldaten diese Tätigkeit als Möglichkeit, ihren Familien zu helfen, da der Staat bestimmte Vorteile verspricht.
Gefährliche Chancen für Nordkoreas Soldaten
Die Risiken dieser Chancen sind erheblich. Nordkoreanische Soldaten sind nicht an moderne Kampfmethoden gewöhnt, vor allem in Regionen wie den Flachländern der Ukraine. Sie beherrschen hauptsächlich veraltete Kampfstrategien, was zu hohen Verlustraten führen könnte. Die Aussicht auf bessere Lebensbedingungen und Belohnungen könnte sich als trügerisch erweisen, wenn sie in schweren Gefechten große Verluste erleiden.
Kim Jong Un könnte versuchen, durch Vereinbarungen mit Russland fortschrittliche Militärtechnologie zu erlangen. Wenn dabei jedoch viele Menschenleben verloren gehen, könnte dies seinem Ansehen im Inland schaden und die Verhandlungen mit Russland beeinträchtigen. Zudem könnten die ohnehin schon angespannten Beziehungen Nordkoreas zu den USA und Südkorea weiter verschlechtert werden.
Einige Soldaten könnten sich dazu entschließen, das Land zu verlassen und in anderen Staaten um Schutz zu bitten, anstatt in einen aussichtslosen, gefährlichen Kampf zu ziehen. Dies könnte die Kontrolle der nordkoreanischen Führung über ihre Streitkräfte schwächen. Die Erlebnisse und Entscheidungen der Soldaten könnten erheblichen Einfluss auf Nordkoreas Gesellschaft und Politik haben sowie auf seine zukünftigen Beziehungen zu anderen Ländern.
19. November 2024 · 01:15
Russland blockiert UN-Friedensaufruf: Einfluss im Sudan-Konflikt wächst
18. November 2024 · 16:54
Wendepunkt: USA rüsten Ukraine mit Langstreckenwaffen gegen Russland aus
Diesen Artikel teilen