Neue Studie: Zebrafische "schmecken" Sauerstoff und revolutionieren die Atembiologie

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Kathy Schmidt
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Zebrafisch entdeckt Sauerstoffmoleküle unter Wasser mit Geschmacksknospen.

BerlinEine Studie der Universität Ottawa hat ergeben, dass Zebrafischlarven Sauerstoff im Wasser mit ihren Geschmacksknospen wahrnehmen können. Diese Entdeckung verändert unser Verständnis davon, wie Wasserlebewesen ihre Umgebung wahrnehmen. Dieselben Zellen, die den Fischen beim Schmecken von Nahrung helfen, sind auch für die Sauerstoffwahrnehmung verantwortlich und passen ihre Atmung bei Sauerstoffmangel an. Diese doppelte Funktion der Geschmacksknospen war bisher unbekannt.

Die Studie ergab folgende Schlüsselergebnisse: Zebrafischlarven nutzen Geschmacksknospenzellen, um sowohl Geschmack als auch Sauerstoff zu erkennen. Diese Zellen sind aktiv bei Sauerstoffmangel. Wenn diese Zellen entfernt werden, wird das Atemmuster der Zebrafische unregelmäßig. Eine Stimulation der Nerven, die mit den Geschmacksknospen verbunden sind, kann Atemreaktionen auslösen.

Die Forscher nutzten fortschrittliche Techniken wie intrazelluläre Calcium-Bildgebung, um zu beobachten, wie Sinneszellen auf niedrige Sauerstoffwerte reagieren. Ihre Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Fähigkeit, Sauerstoff wahrzunehmen, für das Überleben entscheidend ist, da Fische so schnell niedrige Sauerstoffumgebungen erkennen und darauf reagieren können.

Diese Forschung hilft uns zu verstehen, wie Fische sich an Umweltveränderungen anpassen. Da der Klimawandel die Wassersysteme immer stärker beeinflusst, sind diese Erkenntnisse von großer Bedeutung. Viele aquatische Lebensräume haben schwankende Sauerstoffwerte, und das Wissen darüber, wie Fische diese Veränderungen wahrnehmen und darauf reagieren, verbessert unser Verständnis der Ökosysteme. Zum Beispiel könnte die Flexibilität, die bei Zebrafischen beobachtet wird, auch bei anderen Fischarten vorhanden sein und uns neue Einblicke in deren Anpassung an veränderte Atembedingungen geben.

Diese Entdeckung zeigt die bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit von Sinneszellen in der Natur. Dieselben Strukturen können unterschiedliche Aufgaben erfüllen, was die Effizienz evolutionärer Veränderungen unterstreicht. Diese Effizienz könnte neue Ansätze in der Biotechnologie inspirieren, insbesondere bei der Entwicklung von Sensoren oder Geräten, die diese natürlichen Systeme nachahmen, um Umweltbedingungen zu überwachen.

Umweltveränderungen beeinflussen aquatische Ökosysteme. Diese Erkenntnisse sind nützlich für den Naturschutz und die Aufzucht von Wassertieren. Zu wissen, wie Fische ihre Umgebung wahrnehmen und darauf reagieren, ist entscheidend für die Erhaltung der Biodiversität und der Gesundheit des Ökosystems. Die Ergebnisse der Studie eröffnen neue Forschungsmöglichkeiten und können bei der Fischereiverwaltung sowie der Umweltüberwachung hilfreich sein.

Die Art und Weise, wie Zebrafischlarven Sauerstoff wahrnehmen, hilft uns, mehr über Fische zu lernen und zeigt, wie Lebewesen sich an ihre Umgebung anpassen können.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1016/j.cub.2024.08.015

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Yihang Kevin Pan, Steve F. Perry. Developing zebrafish utilize taste-signaling pathways for oxygen chemoreception. Current Biology, 2024; DOI: 10.1016/j.cub.2024.08.015
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